Etwas geringe Exportmengen, aber Preise auf Rekordkurs

ÖWM-Geschäftsführer Chris Yorke präsentierte steigende Exportpreise.

Beim Marketingtag der Österreich Wein Marketing (ÖWM) berichteten Fachexperten online über aktuelle Themen und Entwicklungen der Weinbranche – und natürlich über Verkaufserfolge.

Nachdem in den Pandemien-Jahren der Umsatz österreichischer Weine in der Gastronomie wegen Schließungen und verkürzten Öffnungszeiten deutlich zurückgegangen ist – 2021 lag das Minus gegenüber 2019 bei knapp 30 %, hat der Verkauf vergangenes Jahr wieder ein annähernd normales Niveau erreicht (ca. minus sechs Prozent gegenüber 2019). Diametral hat sich die Situation im Lebensmittel-Einzelhandel entwickelt. Nachdem der Umsatz des österreichischen Weins im ersten Jahr der Pandemie um 16,6 % deutlich gestiegen ist und 2021 nochmals leicht um 0,7 %, ist er vergangenes Jahr nach vorläufigen Schätzungen um 5,5 Prozent zurückgegangen. Damit liegt er aber immer noch deutlich über dem Niveau vor der Pandemie. Nach dem Rekordjahr 2021 zeigt der Exportwert 2022 weiter nach oben. Bis Oktober 2022 stiegen die Erlöse aus dem Export um 7 Prozent auf 194 Mio. Euro, obwohl die Menge leicht um 3,3 Prozent zurückging, der Durchschnittspreis lag bei 3,41 Euro. “Wenn er für das ganze Jahr hält, wird es der höchste Durchschnittspreis sein, den wir je erzielt haben. Das brauchen wir aber auch, weil die Kosten gestiegen sind“, erklärte ÖWM-Geschäftsführer Chris Yorke in der Keynote. Er geht davon aus, dass die Exporte des gesamten Jahres 2022 bei 225 Mio. Euro liegen werden – das mittelfristige Ziel der ÖWM liegt bei 250 Mio. Euro.

Yorke ging auch auf drei wichtige Themen ein, an denen aktuell gearbeitet wird: die Lagenklassifikation, die Weiterentwicklung des DAC sowie der Banderole. So fallen etwa 20 % des Exportumsatzes nicht auf Qualitätsweine in Flaschen, obwohl sie einen höheren Durchschnittspreis erzielen. Betroffen davon sind Weine mit internationaler und alternativer Stilistik (etwa Orange Wines), weil sie bei der sensorischen Qualitätsweinprüfung durchfallen. Entsprechende Lösungsvorschläge hat das Nationale Weinkomitee schon erarbeitet.

Nach der Keynote von Yorke wurde ein umfangreiches Fachprogramm geboten. Themen waren: strategische Eckpfeiler des Marketingplans, die Schwerpunkte und Highlight-Projekte des heurigen Jahres, Fachhandel und Gastronomie als Vertriebskanal, Exportmärkte Asien und Kanada, riedenkarte.at, Neuerungen auf der ÖWM-Webseite und im ÖWM-Admin-Bereich, Umsatzsteigerung im Online-Shop, alkoholarme und alkoholfreie Weine, Winzer als Gastgeber und Ab-Hof-Verkauf sowie – last but not least – eine Piwi-Verkostung.

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  • OEWM: Bildschirmfoto
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AUTORMichael Stockinger
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