Weltweit werden die Ressourcen immer knapper. So habe die Entwicklung der letzten Monate und Jahre die Notwendigkeit des vermehrten Einsatzes von Insekten als Nutztiere gezeigt. Auch Studierende der Welser Fachhochschule (FH) erkannten dies und begannen sich in ihrer Bachelorarbeit mit dem Thema der Insektenzucht auseinanderzusetzen. Eine Arbeit, die sich lohnte, denn immerhin entwickelte sich daraus eine vollwertige Kooperation mit mehreren Forschungsprojekten. Nun unterstützen die jungen Wissenschafter mit ihrem tatkräftigen Arbeitseifer das in Wels ansässige Start-Up-Unternehmen „Insektianer GmbH“.
Lebensmittelreste für Fliegen
„Mithilfe von Reststoffen aus der Lebensmittelproduktion haben die Studierenden gemeinsam mit den ,Insektianern‘ Substrate entwickelt, um die Larven der Schwarzen Soldatenfliege zu züchten und zu mästen“, berichtet Studiengangsleiter Otmar Höglinger. Aus den Fliegen könne man wertvolle Produkte schaffen.
„Nebenbei konnten wir uns bereits eine Reihe namhafter Kooperationspartner aus den Bereichen der Lebensmittelindustrie und der dafür benötigten Technik sichern“, sagt Philip Pauer, Geschäftsführer der „Insektianer GmbH“. So arbeite man unter anderem mit „Christof Global Impact“, einem global tätigen Anlagenbauer, zusammen.
Nachhaltige Entsorgung
Die Verwertung der Lebensmittelreststoffe durch den Mastprozess der Larve bringe enormes Potenzial im Zuge einer nachhaltigeren Entsorgungswirtschaft mit sich. „Aus dem Prozess entstehende Insektenprodukte, wie das Restsubstrat, das Insektenprotein oder das Insektenfett finden Anwendung als Düngemittel im Gartenbau, im Bereich der Tierfuttermittelindustrie sowie in der Kosmetik- und Pharmaindustrie. Dabei punkten die kleinen Tierchen und ihre Produkte mit hohen Nährstoffgehalten, Effizienz und Nachhaltigkeit“, betont Höglinger.
Ersatz für viele Produkte
Darüber hinaus würden Laboranalysen der Lebensmitteltechnologie- und Ernährung-Studierenden bestätigen, dass die Produkte eine zukunftsorientierte Alternative zu Fischöl, torfhaltiger Erde oder Palmöl darstellen. Der Weg zur Erschließung neuer Märkte stehe damit also weit offen.
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- Im Labor: Foto: Insektianer GmbH