In meinem beruflichen und in privaten Umfeld und in der medialen Darstellung erlebe ich aktuell teilweise diametral gegensätzliche Meinungen. Beruflich sehe ich, wie sich unsere Verantwortlichen auf Landes- und Bundesebene massiv bemühen, die akuten Probleme wie Teuerung und Energiekrise in den Griff zu bekommen und dort zu helfen, wo es politisch auch möglich ist. Da werden Ideen gewälzt, Vorschläge ausgearbeitet und vor allem: Maßnahmen ergriffen. Egal ob im Land oder im Bund: Aktuell fließt viel öffentliches Geld in unsere Taschen, um die teilweise massiven Entwicklungen bei Lebensmitteln, Energie udgl. abzufedern. Ich gebe es zu: Eigentlich ein nicht zu lösender Brocken. Ich glaube, das müssen auch wir alle uns eingestehen. Die Politik will helfen, kann aber nicht alle Löcher stopfen. Vor allem muss vermieden werden, nachteilig für die nächsten Generationen zu arbeiten.
 
Hier verstehe ich oft die öffentliche, beziehungweise auch die veröffentlichte Wahrnehmung nicht. Es wird – gerne und meist ohne konkretem Vorschlag von der Opposition – kritisiert, dass alles viel zu wenig sei, die Maßnahmen nicht helfen, die Regierung unfähig ist, und so weiter und so fort. Interessant ist, wenn Experten die Teuerungsmaßnahmen des Bundes so bewerten, dass sie sehr wohl helfen und vor allem dort, wo es ganz besonders notwendig ist – die Rede ist von niedrigen Einkommen unter 20.000 Euro netto ankommen und sogar zu einem Plus am Ende des Tages führen (trotz Teuerung und Inflation). Lediglich bei Nettoeinkommen von über 30.000 Euro steht am Ende des Tages ein Minus davor, aber mit der ergänzenden Analyse, dass hier die Teuerung insgesamt leichter abgefedert werden kann. Ist also alles falsch? Beileibe nicht. Und ich plädiere hier auch dafür, dass die politischen Leistungen anzuerkennen sind, es im Gegenteil der politische Anstand gebieten würde, in eine Richtung zu arbeiten und nicht ständig Vorschläge und Maßnahmen zu kritisieren.
 
Denn eines ist auch sicher: Die Krise ist noch nicht vorbei und sie wird uns weiter fordern. Ein Miteinander wäre also schwer in Ordnung.
Quelle: BZ
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