Erste Aufzeichnungen über Ereignisse am Saukaserbach gab es laut der Chronik der Gemeinde Jochberg bereits im Jahr 1893. Seit dieser Zeit mussten zahlreiche Schadereignisse mit Vermurungen und Überflutungen beobachtet werden und führten zu teils schweren Schäden und Beeinträchtigung der wichtigen Verkehrsverbindungen.

Verbessertes Schutzniveau für Siedlungsraum

Die WLV erstellte ein umfangreiches Schutzkonzept, welches den hohen, zeitgemäßen Anforderungen entspricht und einen optimalen Schutz bietet. Die Maßnahmen umfassen unter anderem die Sanierungen und Ergänzungen der Ufersicherungen im Unterlauf. Kernstück der Schutzbauten ist ein Geschieberückhaltebauwerk im Mittellauf, mit welchem nun rund 50.000 m³ Geschiebematerial zurückgehalten werden kann. Ein Wildholzrechen dient als zusätzlicher Schutz. Weiters wurden im Mittellauf neue Sperren zur Sicherung und Stabilisierung errichtet. Das umfangreiche Schutzkonzept verbessert das Schutzniveau des Siedlungsraumes und der Infrastruktureinrichtungen sowie der wichtigen Landesstraßenverbindung am Saukaserbach vor Überflutungen und Überschotterung.

Begrenzte Wohnfläche im Alpenraum schützen

„Es gilt, Schadereignissen präventiv entgegen zu wirken. Das Schutzprojekt am Saukaserbach wurde mit viel Fingerspitzengefühl von den fleißigen Mitarbeitern der Wildbach- und Lawinenverbauung ausgeführt. Damit übernimmt man Verantwortung für die Menschen und Gäste im Land. Darüber hinaus sorgen die Investitionen von fast 50 Millionen Euro dafür, dass die Arbeitsplätze im Land Tirol verbleiben“ so NR Hermann Gahr. Von einem erfreulichen Anlass spricht LHStv. Bauernbund-Obmann Josef Geisler. „Wir haben in Tirol leider immer wieder Schadereignisse zu verzeichnen, die zum Teil auch dem Klimawandel geschuldet sind. Im Alpenraum steht nur eine begrenzte Fläche zum Wohnen zur Verfügung, und diese gilt es zu schützen.“ In anderen Bundesländern fehle dafür oft das Verständnis und es sei eine große Herausforderung, die finanziellen Mittel nach Tirol zu bringen, so Geisler. Bei der Verbauung des Saukaserbachs stellten der Bund (56 Prozent), das Land Tirol (20 Prozent), die Landesstraßen Tirol (2 Prozent), die Transalpine Ölleitungen (TAL) (2 Prozent) sowie die Gemeinde Jochberg (20 Prozent) die finanziellen Mittel zur Verfügung.

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  • IMG 4970: Bauernzeitung
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