Insgesamt 104 Bäuerinnen und Bauern haben heuer ihre Berufsausbildung mit der Meisterprüfung abgeschlossen – davon 66 in der Fachrichtung Landwirtschaft, elf in der Forstwirtschaft, fünf im Fachgebiet Gartenbau sowie 22 in der Geflügelwirtschaft. 34,6 Prozent der Teilnehmenden haben die Meisterprüfung mit ausgezeichnetem und 48,1 Prozent mit einem guten Erfolg abgeschlossen. Diese Statistik zeige, dass die Teilnehmenden an den Meisterkursen die Ausbildung intensiv nutzen und als Chance für die Betriebsentwicklung wahrnehmen. „Die Auszubildenden haben sich intensiv mit den Inhalten auseinandergesetzt, und das auch in coronabedingt durchaus schwierigen Zeiten für Aus- und Weiterbildungen“, so Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger.
Zudem haben viele zukünftige landwirtschaftliche Betriebsleiter die Möglichkeit wahrgenommen, in der Meisterausbildung die Kennzahlen und Daten ihres Betriebes genau zu analysieren und in der Meisterarbeit ein Betriebsentwicklungskonzept zu erarbeiten, wie LK-Vizepräsident Karl Grabmayr betonte.
„Jede Meisterprüfung ist eine besondere Leistung. Die Anforderungen an das Engagement und das Zeitmanagement sind hoch, die zu erbringenden Arbeiten erfordern einiges an Aufwand“, erklärte Landwirtschaftskammerrätin Daniela Burgstaller, Obfrau der ARGE Meister OÖ, im Zuge der Verleihung „Meister des Jahres 2022“ – vier Personen die sich aus der Gruppe auf unterschiedliche Weise besonders hervorgetan haben.
LW: Magdalena Neubauer
Magdalena Neubauer aus Thalheim bei Wels absolvierte nach dem ABZ Lambach den Aufbaulehrgang in Elmberg. Nach der Matura entschied sie sich, am elterlichen Betrieb zu arbeiten. Neben einem geschlossenen Schweinebetrieb wird Ackerbau betrieben, sowohl als Futter für die Schweine, aber darüber hinaus auch noch als Marktfruchtbetrieb. Zudem bietet sie auch „Schule am Bauernhof“ an: „Es es wichtig, Kindern ein realistisches Bild der Landwirtschaft zu vermitteln.“
Geflügel: Alexander Tiefnig
Alexander Tiefnig wuchs am elterlichen Hof in Gilgenberg am Weilhart auf, wo 1999 neben der Milchproduktion mit der Geflügelvermarktung begonnen wurde. Mittlerweile wurde die Produktion um Hendl, Enten und Gänse erweitert. Tiefnig absolvierte nach der Ausbildung zum landwirtschaftlichen Facharbeiter eine Lehre zum Fleischer – diesen Beruf schloss er 2012 mit dem Meisterbrief ab. Seither ist er am elterlichen Betrieb angestellt und für die Herstellung der Wurstwaren verantwortlich. Gemeinsam mit seiner Frau Christina betreibt der zweifache Familienvater seit 2021 zudem zwei Lebensmittelautomaten mit regionalen Produkten.
Forst: Martin Baumgartinger
Nach der Hauptschule besuchte Martin Baumgartinger aus Rutzenmoos drei Jahre die landwirtschaftliche Fachschule in Altmünster und schloss diese mit dem landwirtschaftlichen Facharbeiter ab, ein Jahr später die Anschlusslehre Forstwirtschaft. 2017 investierte er in eine Rundholzfräse, machte sich selbstständig und startete die landwirtschaftliche Meisterausbildung, der er jetzt mit dem Forstwirtschaftsmeister noch eines draufsetzte. Ein ganz wichtiger Grund dafür war auch der im Zuge des Meisterkurses zu erstellende Waldbewirtschaftungsplan, der seiner Meinung nach für einen Betrieb seiner Größe ein „absolutes Muss“ ist.
Gartenbau: David Sieberer
David Sieberer wuchs in Grünau im Almtal auf. Nach der Lehre zum Heizungstechniker absolvierte er eine Floristen- und Gärtnerausbildung. Dort konnte er Erfahrungen in der Produktion und im Baumschulverkauf sammeln. Seit 2015 arbeitet er bei Blumen Nussbaumer in Pinsdorf. Der Entschluss den Meister zu machen kam mit dem Angebot, dort den Baumschulverkauf zu übernehmen. Seither wurde eine neue Verkaufsfläche gestaltet, die als Grundlage für seine Meisterarbeit diente. Darin beschäftigte er sich damit, wie Kunden kaufen und wo welche Produkte am besten in einer Verkaufsfläche präsentiert werden.
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