Die Signale von den Terminmärkten seien für die Kassamärkte nach wie vor verwirrend und auf weiten Strecken von den Fundamentaldaten abgehoben, hieö es am Rande der vorwöchigen Notierungssitzung an der Wiener Produktenbörse. Während der Weizen an der Börse in Chicago zuletzt wegen des überraschend erstarkten US-Dollars unter Druck war, profitierte im Gegenzug der in Euro verrechnete Weizenkontrakt an der Euronext in Paris. Zudem sind trotz der Überschusslage bei Futterware und einfachen Backweizen höhere Qualitäten, wie sie Österreich anbietet, eher knapp und gefragt. Beim Mais und im Sojakomplex drückten groöe Ernten auf die Börsekurse, Raps konnte sich ziemlich behaupten.
Heimischer Weizenmarkt weiterhin kontinuierlich
Die Weizennotierungen in der Vorwoche an der Wiener Produktenbörse drücken laut Marktteilnehmern lediglich eine leichte Beruhigung der vorangegangenen Hausse aus; die leichten Korrekturen seien aber im Rahmen des normalen Oszillierens und keineswegs Ausdruck von Schwäche. Der Markt für physische Ware funktioniere weiterhin kontinuierlich und in stetem Tempo.
Interessant ist dabei auch, dass heimischer Futterweizen nach fast zweimonatiger Pause mit einem deutlichen Anstieg notiert. Begründet ist dies laut Marktbeobachtern darin, dass inländischer Weizen, bewertet ab Station im Raum Wien, immer noch einen “Inlandsbonus” aufweise gegenüber importiertem Futterweizen aus dem EU-Raum, der “Fracht bezahlt bis” (CPT, engl.: Carriage Paid To) steirischen Empfangsstationen notiert.
Die Preisfindung für Trockenmais sei noch nicht abgeschlossen, zwischen den Marktpartnern herrsche noch ein “Geschiebe”, heiöt es aus der Branche. Letztlich würden aber auch die Notierungen am Futtermaismarkt jenen für die industrielle Verwertung zu Stärke oder Zitronensäure folgen.
Christian Posekany, AIZ