Gemeinsam mit dem Geschäftsführer von Notruf NÖ, Christof Constantin Chwojka, präsentierte Landesrat Ludwig Schleritzko die Bilanz von Notruf NÖ für das Jahr 2017 sowie einen Ausblick auf das laufende Jahr 2018. „Es ist eine Bilanz, die eindrucksvoll zeigt, was die Expertinnen und Experten bei Notruf NÖ in hoher Qualität rund um die Uhr leisten“, so der Landesrat.
Konkret sind es 4 Millionen Kundenkontakte, die 2017 bearbeitet wurden. Diese reichen vom Insektenstich bis zum echten Notfall. „263.000 Notrufe wurden entgegengenommen und bearbeitet. Das sind mehr als 1.000 Notrufe an starken Tagen. Aus diesen Anrufen und anderen Meldungen resultierten 290.936 Notfallrettungseinsätze, davon fast 44.000 mit bodengebundenen Notarztteams und 4.000 mit der Christophorus Flugrettung“, berichtete der Landesrat. Die meisten Notfälle waren mit fast zwei Dritteln akute Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemnot, Schlaganfälle oder Bewusstseinsstörungen.
Weites Aufgabenfeld für Notruf NÖ
Die Arbeit reicht aber über diese Einsätze und die 806.000 koordinierten Krankentransporte hinaus. „Es geht bei der Arbeit von Notruf NÖ um ein weites Netzwerk und umfangreiche Aufgaben. Ziel ist es, die bestmögliche Hilfe schnell und kompetent zu vermitteln“, erläuterte Schleritzko. Deshalb finden sich unter dem Dach von Notruf NÖ auch der NÖ Ärztedienst, die telefonische Gesundheitsberatung oder auch die Koordination von Sonderrettungsorganisationen, wie der Berg-, Höhlen- und Wasserrettung ebenso wieder wie die Koordination mit den Suchhunden.
Netzwerk der Hilfe geschaffen
„Diese Zusammenarbeit mit den verschiedensten Einrichtungen wurde 2017 durch die Ansiedelung des AKUTteam NÖ bei Notruf NÖ noch weiter ausgebaut. Hier wurde ein Netzwerk der Hilfe geschaffen“, so Schleritzko. „Damit haben wir es geschafft, alle Gesundheitsdienste in NÖ unter dem Dach von Notruf NÖ zu bündeln und zu vernetzen. Denn jeder einzelne Dienstleister im Gesundheitssystem leistet in seinem Bereich Großartiges. Im Einzelfalll zählt aber die optimale Kombination und die Verzahnung der erforderlichen Dienste.“
Qualität wird laufend überprüft
„Beeindruckende Zahlen sind aber nicht alles. Wir setzen auf strenge Qualitätssicherung, damit das System den hohen Standard behält“, stellte der Landesrat klar. Dafür werden jährlich über 20.000 bereits bearbeitete Fälle zufällig ausgewählt und bewertet. Die Korrektheit lag im Jahr 2017 bei 98 Prozent.
„paperless event“ und Versorgungsregister nächste große Schritte
„Wir bleiben aber nicht stehen, sondern entwickeln den Notruf NÖ weiter“, kündigte Landesrat Schleritzko an. Geplant sind unter anderem die Ausweitung der mobilen Sozialarbeit sowie der Launch eines Notruf-Apps.
„Darüber hinaus führen wir die Digitalisierungsstrategie des Landes auch bei Notruf NÖ weiter. Wir ermöglichen mit dem ‚paperless event‘ erstmalig, dass auf handschriftliche Transportberichte verzichtet werden kann. Und mit dem neuen Versorgungsregister für Akutpatienten stellen wir sicher, dass die Rettungskräfte in Echtzeit darüber informiert werden, welche Klinik die beste Anlaufstelle für die Patienten ist“, führte Schleritzko aus. So werden in Echtzeit Daten aus den Krankenhäusern übermittelt, die auch zeigen, falls eine Leistung aufgrund eines Ausfalls nicht erbracht werden kann.
Re-Akkreditierung steht für Notruf NÖ an
Für Notruf NÖ-Geschäftsführer Chwojka wird das größte Projekt in diesem Jahr das „paperless event“ sein. Notruf NÖ stellt allen Organisationen eine elektronische Lösung für Smartphone, Tablet und PC zur Verfügung, wo bereits alle der Leitstelle bekannten Daten enthalten sind, welche nur mehr um Kleinigkeiten ergänzt werden müssten. „Das spart nicht nur Aufwand, sondern auch Kosten“, so Chwojka.
Außerdem steht die Re-Akkreditierung der internationalen Standards an, informierte Chwojka. Notruf NÖ ist die einzige Leitstelle, die sowohl die weltweiten als auch speziell auf Europa zugeschnittenen Standards erfüllt: Das „Centre of Excellence“, vergeben von der Internationalen Akademie für Notrufbearbeitung, und das „Certificate of Quality Standard“ der europäischen Gesellschaft für Notrufnummern werden heuer erneut überprüft.
Weiters am Programm steht die Übersiedlung des Standortes in Mödling. Notruf NÖ hat im Stadtgebiet in der Nähe vom Bahnhof einen neuen Standort gefunden, betonte Chwojka, dass man weiterhin an allen vier Standorte des Notruf NÖ – in St. Pölten, Korneuburg, Mödling und Zwettl – tätig sein will.
- Bildquellen -
- Notruf NÖ: NLK Filzwieser