Jäger suchen für Wildbret nun neue Absatzwege

Die Corona-Krise und ihre Auswirkungen auf die Jagd sowie die jagdliche Bildung bereits für Kinder stehen laut Landesjägermeister Josef Pröll heuer im Mittelpunkt der Arbeit des NÖ Jagdverbandes.

Josef Pröll sieht in Corona-Krise auch „Chancen, das Wildbret in den Fokus zu stellen.“

Corona stellt auch Niederösterreichs Jägerinnen und Jäger vor enorme Herausforderungen. Durch die plötzliche Schließung der Gastronomie sowie Einschränkungen im Export brachen ihnen wichtige Absatzkanäle, etwa 80 Prozent der üblichen Menge, weg. Die Wildbrethändler haben ein kein Wildfleisch mehr abgeholt, der Wildbretmarkt ist in der Folge eingebrochen, die Preise sind gefallen. „Wir haben aber rasch reagiert, die aktuelle Situation als Chance begriffen, um den Sinn und den Nutzen der Jagd zu unterstreichen und das Wildbret in den Fokus zu stellen“, resümierten Landesjägermeister Josef Pröll und Generalsekretärin Silvia Scherhaufer anlässlich des „Tages der Jagd“ am 15. Mai das Geschehen.

Spar springt im Mai für die Gastronomie ein

So wurde mit der Handelskette Spar eine Vereinbarung getroffen, neben dem üblichen Wild-Verkauf im Herbst bereits jetzt auch im Mai niederösterreichisches Wildbret in Ostösterreichs Spar-Filialen anzubieten, um einen Teil der Gastronomie-Mengen an die Kunden zu bringen. Die Erschließung weiterer neuer Absatzwege über den Lebensmitteleinzelhandel ist erkärtes Ziel des Jagdverbandes für die nächsten Wochen und Monate. Weiters will man die Konsument auf der Suche nach regionalem Wildret unterstützt. Prompt forciert daher zudem die Aus- und Weiterbildung der Jägerinnen und Jäger in Sachen Direktvermarktung von Wildfleisch – unter anderem mit einer vierteiligen Videoserie. Ausgearbeitet wurde zudem – als dritte Maßnahme – eine
Werbeampagne rund um die „neue Wildküche“. Mit einfachen und gesunden Gerichten will man Lust auf das heimische Wildfleisch verstärken.

Jagdliches Wissen bereits den Kindern vermitteln

Prinzipiell sei die Jagd ein Handwerk, verbunden mit einem umfassenden und vielfältigen Aufgaben- und Verantwortungsbereich“, betont auch Generalsekretärin Silvia Scherhaufer. Daher setzt der NÖ Jagdverband im laufenden Jahr einen weiteren Schwerpunkt auf die jagdliche Bildung und hier vor allem auf Kinder. Scherhaufer: „Wir wollen damit das Wissen über unsere heimischen Wildtiere, über die vielen Aufgaben der Jägerinnen und Jäger und vor allem über die Zusammenhänge in der Natur stärken und damit das Interesse an der Natur und letztlich der Jagd wecken.“ Speziell geschulte Jagdpäda gogen sollen künftig Kindern nicht nur in den Schulen, sondern bereits in den Kindergärten „das nötige Basiswissen“ näherbringen. Auch eigene Unterrichtsmaterialien werden dafür produziert, die spielerisch Wissen über die Jagd und die Natur vermitteln sollen. Ziel sei es, ein flächendeckendes Angebot an Reviergängen sowie Schul- und Kindergartenbesuchen zu schaffen.

Der NÖ Jagdverband hat übrigens auch ein eigenes Kindermagazin ins Leben gerufen: „Wilde Kids“ soll künftig zweimal im Jahr über das Verbandsmagazin „Weidwerk“ erscheinen. Die erste Ausgabe steht ganz im Zeichen von Niederwild.

- Bildquellen -

  • Jäger Beobachtet Sein Revier: BERGRINGFOTO – STOCK.ADOBE.COM
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