Ende der Vorwoche machte sich an den internationalen Terminbörsen eine leichte Befestigung der Weizennotierungen bemerkbar. Der Mai als nunmehr vorderster Liefertermin an der Euronext in Paris begann die laufende Woche bei 155 Euro/t. Zwar setzt die überreichliche Versorgung den Kursen einen Deckel auf, doch sorgten schlechtes Wetter in den USA für börsentechnische Unterstützung. Auch die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank und folgende Währungsschwankungen halfen den europäischen Notierungen.
Baldige Importzölle auf Mais möglich
Niedrige Preise für Maisimporte in die EU könnten bald zur Festsetzung von Importzöllen führen. Dazu muss eine Auslöseschwelle von Importzöllen 157,03 Euro/t über zehn Tage hindurch unterschritten werden. Vorige Woche wurden in Rotterdam Importpreise von 157 Euro/t gemeldet. Die Anwendung des Zollregimes würde das Preisniveau in der EU befestigen. Dies könnte auch den heimischen Maismarkt beeinflussen. Vorigen Mittwoch notierte die Wiener Produktenbörse Futtermais mit 128 Euro/t, gegenüber der Letztnotierung ist das ein Minus von 15 Euro. Industriemais wurde mit 134 Euro/t um vier Euro niedriger als vor zwei Wochen bewertet. Nach der schlechten Ernte 2015 wurde bereits ein beträchtlicher Teil des Bedarfs aus Importen gedeckt. Interessant für die weitere Preisbildung bleibt daher, wie viel aus heimischer Erzeugung noch auf Lager liegt. Der Weizenmarkt in Österreich hat eine schöpferische Pause eingelegt – und damit offensichtlich auch die Abwärtsbewegung der Preise. Am Mittwoch der Vorwoche blieben in Wien die Notierungen der Brotweizenqualitäten unverändert – mit Ausnahme eines kleinen Minus beim Premiumweizen.
Christian Posekany, AIZ