Für Österreichs Bauern sei 2022 ein gutes Jahr gewesen. Die Gewinne der Betriebe sind laut Statistik durchschnittlich um ein Drittel gestiegen, auch dank zahlreicher Unterstützungszahlungen vonseiten des Staates. Inflationsbereinigt bewege man sich damit aber weiterhin auf dem Niveau des Jahres 2000. Auch gab es damals noch um ein Drittel mehr Betriebe. Gerade die vergangene Dekade sei für die Landwirtschaft eine Zeit der Stagnation gewesen. Die Steigerung der Bauerneinkommen – wenngleich mit weiterhin viel Luft nach oben – verbuchte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig dieser Tage gegenüber der APA als Erfolg auch seiner Arbeit. Als “oberster Lobbyist der Bauern” sieht er sich aber nicht: “Ich bin als Bundesminister für alle Österreicher verantwortlich und in meinem Wirkungsbereich natürlich für eine funktionierende Land- und Forstwirtschaft, die die Versorgung im Land sichert.”
Mit dieser Beschreibung seines Regierungsamtes liegt Totschnig richtig. So würde wohl niemand dem Wirtschaftsminister angesichts guter Wachstumszahlen von Gewerbe, Industrie, Handel und Tourismus vorwerfen, er sei Lobbyist von Unternehmern oder Angestellten in diesen Bereichen, wenn die Regierung, der Staat, in deren Sinne lenkende oder unterstützende Maßnahmen ergreift. Bei den die Bauern betreffenden Hilfen sind plumpe Vorwürfe dagegen oft nicht weit. Dass mit Agrargeldern aus dem Staatshaushalt letztlich auch die Lebensmittelversorgung aller Österreicher abgesichert wird, wollen halt manche einfach nicht hören.
Was manche nicht hören wollen
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