Ein historischer Tag sei es laut Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner und auch der „per-fekte Zeitpunkt“ für den Start einer neuen Tourismus-Strategie für Oberösterreich. Vergangenen Freitag, kurz nach dem Lockdown-Ende für Gastronomie und Hotellerie, wurde die neue Kulinarik-Strategie des Landes präsentiert. Ziel ist: „Appetit auf Oberösterreich zu machen. Die Corona-Pandemie hat das Bewusstsein für regionalen Genuss zusätzlich geweckt. Die daraus resultierende Wertschätzung wollen wir nun auch in Wertschöpfung verwandeln“, so Achleitner.
Erarbeitet wurde die Kulinarik-Strategie „in einem nie dagewesenen“ Schulterschluss von Landwirtschaft, Tourismus und Wirtschaft. Als Grundstein und Handlungskonzept will die Strategie dem Bundesland ob der Enns ein unverwechselbares Kulinarik-Profil geben und damit den Standort für Gäste aus dem In- und Ausland aufwerten. Serviert werden soll ihnen: „Echte Genussmomente und ehrliche Begegnungen am Ursprung“.
Oberösterreich als Reiseziel für Genießer positionieren
Das Potenzial hierfür ist definitiv da. Denn an 365 Tagen im Jahr werden hochwertige landwirtschaftliche Produkte produziert und von Manufakturen sowie Gastronomie veredelt und verarbeitet. „Eine Zusammenarbeit von Tourismus und Landwirtschaft ist nur logisch und eröffnet neue, innovative Möglichkeiten“, ist auch Agrarlandesrat Max Hiegelsberger überzeugt. Mit dem Genussland Oberösterreich sei außerdem bereits eine gute Grundlage für eine erfolgreich touristische Vermarktung gelegt worden.
Auch Landwirtschaftskammer-Präsidentin Michaela Langer-Weninger setzt große Hoffnungen in die Kulinarik-Strategie: „Es ist viel Potenzial vorhanden. Von Direktvermarktern über Kräuterpädagogen bis hin zu Urlaub am Bauernhof. Durch die Genuss-Allianz gelingt es uns Tourismus und Landwirtschaft bestmöglich zu vernetzen, Kräfte zu bündeln und Oberösterreich als Genussbundesland zu positionieren.“ Profitieren könnten hiervon insbesondere Direktvermarkter und bäuerliche Beherbergungsbetriebe. Letztere würden gerade ohnehin bei den Gästen wegen Regionalität, Natur und dem Kontrast zum städtischen Alltag hoch im Kurs stehen.
„Die Kulinarik-Strategie kann das Erfolgsmodell ,Urlaub am Bauernhof‘ zusätzlich wirtschaftlich absichern“, betont Langer-Weninger. Denn auch die Kulinarik liegt als Urlaubsmotiv stark im Trend. Das belegen auch diverse Fakten und Zahlen (siehe Titelfoto).
Kulinarik als „Träger und Treiber“ beim Tourismus
„Die oberösterreichische Kulinarik kann ein echtes Reisemotiv für genussaffine Zielgruppen werden“, zeigt sich Achleitner zuversichtlich. Aber sie könne auch bestehende Motive für einen Urlaub in Oberösterreich – vom Wandern über den Wellnessaufenthalt bis hin zum Städteurlaub – positiv ergänzen und sogar verstärken. „Kulinarik soll Träger und Treiber sein“, bringt es der Tourismuslandesrat auf den Punkt.
Die breitangelegte Werbekampagne „Hungrig auf echt“ soll in den nächsten Monaten nun dafür sorgen, dass potentielle Gäste auf die Kulinarik-Hochburg Oberösterreich aufmerksam werden. Der Zeitpunkt ist gut, denn: „Die Menschen sind mehr denn je hungrig auf echte Begegnungen, ehrliche Lebensmittel und authentische Erlebnisse“, weiß Thomas Winklhofer, OÖ-Tourismus-Geschäftsführer. Auch entsprechende Reiseangebote wurden geschaffen. Insgesamt 21 Entdeckerreisen sind bereits über die Website www.hungrigaufecht.at buchbar. Dabei werden für die einzelnen Regionen typische Urlaubserlebnisse mit Genussmomenten, etwa dem Besuch eines bäuerlichen Direktvermarkters, einer Genussmanufaktur oder einem Handwerksbetrieb ergänzt.
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