2024 wurden laut Landmaschinenindustrie-Verband CEMA in ganz Europa 204.500 Traktoren zugelassen. 144.400 davon sollen landwirtschaftlich genutzte sein – ein Minus von 8,1 Prozent gegenüber 2023.
Von den 144.400 landwirtschaftliche Traktoren haben gemäß Zahlen des europäischen Verbands 26.500 Traktoren (18 %) 37 kW (50 PS) und weniger und 117.900 (82 %) 38 kW und mehr. Der Rest setze sich aus einer Vielzahl von Fahrzeugen zusammen, die manchmal als Traktoren klassifiziert würden, darunter Quads, Side-by-Side-Nutzfahrzeuge und Teleskoplader.
„Die Zulassungen landwirtschaftlicher Traktoren waren um 8,1 % niedriger als im Jahr 2023 und erreichten ihren niedrigsten Stand seit mindestens 2014“, weiß man bei CEMA. Im Jahr 2021 hätten die Registrierungen einen jüngsten Höchststand erreicht und seien seitdem drei Jahre in Folge rückläufig, wobei sie seit 2012 um 20 % gesunken seien.
Die meisten Länder und PS-Kassen im Minus
Nur wenige europäische Länder verzeichneten 2024 im Vergleich zum 2023 einen Anstieg der Traktorenzahlen. „Dazu gehören Spanien und Portugal, wo sich der Markt dank verbesserter Wetterbedingungen von den jüngsten Tiefstständen erholen konnte. Die beiden größten Märkte, Frankreich und Deutschland, hatten unterdurchschnittliche Rückgänge, minus fünf bzw. minus vier Prozent“, erklären die Marktexperten. Im Gegensatz dazu hätten mehrere Länder Südosteuropas besonders starke Rückgänge bei den Traktorzulassungen verzeichnet. In Österreich wäre der „weiterhin gesunde Traktorenmarkt“ um fünf Prozent zurückgegangen.
Der Rückgang der Gesamtzahl der Traktorzulassungen im Vergleich zum Vorjahr war in den meisten Leistungsklassen spürbar. Ausnahmen sind laut CEMA die kleinsten Traktoren (22 kW und darunter), die einen leichten Anstieg verzeichneten, und die größten. Über 185 kW (ca. 250 PS) seien 2024 im Vergleich zum Vorjahr fast 20 Prozent mehr Traktoren zugelassen worden. Diese größeren Maschinen machten zwar immer noch nur neun Prozent des europäischen Gesamtbestands aus, das sei aber deutlich höher als der Anteil von sieben Prozent im Jahr 2023.
Schlechtes Einkommen, wenig Kauflaune
Die Unterbrechungen der globalen Lieferketten als Folge von Covid-19, die den europäischen Traktorenmarkt in den Jahren 2021 und 2022 stark beeinflussten, waren Anfang 2024 weitgehend überwunden. „Die faktische Sperrung des Suezkanals für die Handelsschifffahrt brachte zwar einige Herausforderungen mit sich, die Auswirkungen auf die Traktorenhersteller waren jedoch sehr begrenzt“, so CEMA. Der Rückgang der Zulassungen im Jahr 2024 spiegle daher eine geringere Nachfrage nach Traktoren wider. Verschiedene Faktoren seien dafür verantwortlich, darunter geringere Rentabilität für Landwirte, geringere staatliche Unterstützung für Investitionen in Maschinen und widrige Wetterbedingungen in vielen Teilen Europas und damit verbundene schlechtere Ernte.
Wie immer war die Nachfrage nach Traktoren und anderen Landmaschinen eng mit den landwirtschaftlichen Einkommen verknüpft. „Obwohl sich die globalen Märkte seit Mitte 2023 stabilisiert haben und sich einige sogar leicht erholt haben, liegt das Preisniveau kaum höher als vor dem Anstieg im Jahr 2021. Unter Berücksichtigung der Inflation sind die Preise für viele Agrarprodukte, darunter auch die meisten Ackerkulturen, heute niedriger als vor vier Jahren“, so CEMA. Gleichzeitig seien seien viele landwirtschaftliche Betriebsmittel kostspieliger.
Geschäftsklima im Aufschwung: Der von CEMA veröffentlichte „Allgemeine Geschäftsklimaindex für die Landmaschinenindustrie in Europa“ hat seine Erholung weiter gefestigt, nachdem er im Februar 2025 in die Aufschwungzone eingetreten war. Im März 2025 stieg er von -11 auf -5 Punkte (Skala von -100 bis +100). Während die jüngste Erholung des allgemeinen Geschäftsklimas bislang vor allem durch die Verbesserung der allgemeinen Umsatzerwartungen getrieben war, soll es sich nun um eine deutlich verbesserte Einschätzung der (noch immer negativen) aktuellen Geschäftsentwicklung handeln. Für das Gesamtjahr 2025 erwarten die Umfrageteilnehmer im Durchschnitt einen leicht steigenden Umsatz ihres Unternehmens, nämlich plus drei Prozent.
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