Tirol ist ein Land der Milchwirtschaft. Um auch die Rindfleischproduktion zu etablieren, führte die Rinderzucht Tirol das Qualitätsfleischprogramm ein. „Im Fleischbereich haben wir Aufholbedarf und gleichzeitig gute Chancen, mit regionalen Qualitätsprodukten höhere Erlöse am Markt zu erzielen“, meint LHStv. Josef Geisler. Nun steht das Qualitätsfleischprogramm in der Phase der Ausreifung und kann schon 25 landwirtschaftliche Produktionsbetriebe sowie die Einkaufskette SPAR als Partner verzeichnen.
Strenge Kriterien
Nur Ochsen und Kalbinnen werden für das Programm geschlachtet. Sie müssen in Tirol geboren, aufgezogen und geschlachtet werden, mindestens einen Sommer auf der Alm verbringen, heimisches Futter fressen, dürfen nicht der Intensivtierhaltung ausgesetzt werden und nicht älter als 30 Monate sein.
„Ziel ist es, ein einzigartiges, regionales Qualitätsprodukt auf den Markt zu bringen und so einen Mehrwert für Produzenten und Konsumenten zu schaffen“, führt Josef Geisler aus. Das Programm soll bäuerlichen Betrieben einen Mehrerlös von 20 bis 25 Prozent bringen.
Eine große Chance sieht Markus Wurzrainer, Projektverantwortlicher und Bereichsleiter der Rinderzucht Tirol, für Nebenerwerbs- und extensiv wirtschaftende Bauern. Die Nachfrage nach hochwertigem Rindfleisch sei laut Wurzrainer weiter steigend und soll neben den bestehenden Initiativen im Fleischbereich mit dem neuen zweijährigen Rind mit verpflichtender Alpung und Weidehaltung gedeckt werden. Um trotz Verzicht auf Intensivtierhaltung eine ausgezeichnete Fleischigkeit der Rinder zu erreichen, bietet der Rinderzuchtverband Tirol den teilnehmenden Betrieben Beratung für Zucht und Fütterung. „Eine fleischbetonte Genetik verbunden mit ausgezeichnetem Gras und Heu als Grundfutter sowie die richtige Fütterung speziell in der Endmast sind die Erfolgsfaktoren, um am Markt dauerhaft erfolgreich zu sein“, so Zuchtexperte Wurzrainer.
Unterstützt durch Landeskulturfonds
„Der Landeskulturfonds entwickelt sich immer stärker zum Inkubator für überbetriebliche Geschäftsideen in der Landwirtschaft“, erklärt LHStv. Josef Geisler. Beispiele hierfür sind das Getreideaufbereitungszentrum, das vom LKF unterstützt wird, oder auch die Modellregion Landeck. Das dritte vom LKF mitfinanzierte Projekt ist das Qualitätsfleischprogramm. Seit rund einem Jahr unterstützt der Landeskulturfonds den Aufbau des Programmes und übernimmt für die Dauer von zweieinhalb Jahren die Personalkosten für die Grundlagenarbeit und den Aufbau.
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