Tirol profitiert von aufgestocktem Agrarbudget

6.400 Tiroler Bergbauernbetriebe in den Erschwernislagen 3 und 4 sollen höhere Ausgleichszulagen erhalten als im Österreichdurchschnitt vorgesehen.

Im Zuge eines Impulsprogramms für die heimische Landwirtschaft ist es Bundesminister Norbert Totschnig gelungen, für die Jahre 2024 bis 2027 jährlich zusätzlich 90 Millionen Euro für Maßnahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik zur Verfügung zu stellen. 54 Millionen Euro kommen vom Bund, 36 Millionen steuern die Länder bei. „Die kleinstrukturierte Berglandwirtschaft in Tirol profitiert von der Budgetaufstockung des Bundes überproportional. Inklusive des Landesanteils gehe ich von einem Plus von zehn Millionen Euro jährlich für Tirols Bauernfamilien aus. Denn die zusätzlichen Mittel sind im Wesentlichen für die umweltgerechte Bewirtschaftung sowie für den Ausgleich von Benachteiligungen im Berggebiet reserviert“, sieht Tirols Agrarreferent LH-Stv. Josef Geisler einen wichtigen Schritt zur Stärkung der heimischen Landwirtschaft. „Die Anhebung bei der Ausgleichszulage wird für die rund 6.400 Tiroler Bergbetriebe in den Erschwernislagen 3 und 4 als Zeichen der Wertschätzung ihrer täglichen Arbeit höher ausfallen als im Österreichdurchschnitt“, sieht Bauernbundobmann Geisler ein wichtiges Signal.

Wettbewerbsfähigkeit stärken

Sowohl das Österreichische Programm zur Förderung der umweltgerechten Landwirtschaft (ÖPUL) als auch die Ausgleichszulage zur Abgeltung von Bewirtschaftungserschwernissen (AZ) sind bislang nie an die Inflation angepasst worden. Ziel der Mittelaufstockung ist es, einen Teil der Teuerung abzugelten und die Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Landwirtschaft zu gewährleisten. Über 90 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe in Tirol beteiligen sich am Agrarumweltprogramm. Rund 10.800 Betriebe erhalten im Rahmen der Ausgleichzulage eine Abgeltung für natürliche Bewirtschaftungsnachteile im Berggebiet.

Am Dienstag haben sich die Agrarreferenten der Bundesländer in Kärnten grundsätzlich auf die Verwendung der zusätzlichen Mittel, die neben dem Bund im Rahmen der Kofinanzierung auch die Länder zur Verfügung stellen müssen, geeinigt. Neben einer achtprozentigen Erhöhung im ÖPUL werden in den Bereichen Klimawandelanpassung, Tierwohl und Umwelt gezielt Schwerpunkte für eine zukunftsfitte Landwirtschaft gesetzt.  

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