„Die aktuelle Corona-Krise stellt unser Land auf eine harte Probe“, so Tirols Landeshauptmann Günther Platter. In Hinblick auf die dramatischen Zustände in einigen Regionen Italiens hat das Land beschlossen, jegliche Vorsorgemaßnahmen in Tirol zu treffen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Aktuell befinden sich alle 279 Tiroler Gemeinden in Quarantäne. Bis voraussichtlich 13. April soll der Zustand andauern (Stand: 20.03.2020).
„Wir können dieses Virus nur eindämmen, wenn wir uns alle extrem einschränken. Daher bitte ich Sie: Bleiben Sie dahoam und verlassen Sie die eigenen vier Wände nur, wenn es beruflich notwendig ist, um Lebensmittel einzukaufen oder zum Arzt zu gehen, um Besorgungen bei der Apotheke zu machen, um Geld abzuheben oder um kurz frische Luft zu schnappen“, appelliert Platter an das Verantwortungsgefühl der Bevölkerung.
Kritik ungerechtfertigt
„Wir haben in den letzten Wochen auf allen Ebenen intensive Vorbereitungen getroffen, um bestmöglich auf diese Krise vorbereitet zu sein. Wir waren österreichweit die Ersten, die das landesweite Aus für den Tourismus vollzogen haben. Wir haben ganze Regionen abgeschottet und de facto eine Ausgangssperre verordnet“, führt der Landeshauptmann die Sicherheitsvorkehrungen auf. „Wir mussten Maßnahmen setzen, die ich mir nie vorstellen hätte können. Es war für mich eine der schwierigsten Entscheidungen, den freiheitsliebenden Tirolerinnen und Tirolern zu sagen: Bleibt’s dahoam.“
In den vergangenen Tagen häufte sich die Kritik an den Maßnahmen, die das Land Tirol vorgenommen hatte. Eine weitere Ausbreitung des Virus hätte verhindert werden können, hätte man früher reagiert, so der Tenor.
Platter sieht die Kritik als ungerechtfertigt. Man habe in der jeweiligen Situation das Menschenmögliche getan, um die Gesundheit der Tirolerinnen und Tiroler und auch der Gäste zu schützen. „Das Buch jetzt von hinten zu lesen, ist leicht. Mit dem Virus haben wir es mit einem Phänomen zu tun, das weltweit einzigartig ist. Es ist auch keine Schande zu sagen, dass man mit den Erkenntnissen von heute durchaus noch früher Entscheidungen getroffen hätte. Nicht nur wir, sondern ganz Europa lernt tagtäglich dazu, dass wir für künftige Krisen noch besser vorbereitet sind“, verdeutlicht Günther Platter.
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