Über 150 Bäuerinnen, landwirtschaftliche Beraterinnen und interessierte Frauen kamen aus Deutschland, Österreich, Schweiz und Südtirol, um sich auszutauschen und zu vernetzen.

Bei der Tagung in Bozen, organisiert von der Südtiroler Bäuerinnenorganisation und Partnern, war das Ziel, den Frauen in der Landwirtschaft mehr Sichtbarkeit zu verleihen. Themen wie die Gleichberechtigung auf den Höfen, Anerkennung von Care-Arbeit und finanzielle Absicherung bildeten zentrale Diskussionspunkte. Die Bedeutung von Vernetzung und die Auflösung traditioneller Rollenbilder waren ebenso essenziell, um den Wandel in der Landwirtschaft zu unterstützen.

Lösungen für den Alltag finden

Rund 150 Teilnehmerinnen aus Österreich, Deutschland, Schweiz und Südtirol erarbeiteten in Workshops konkrete Lösungsansätze. Besonders im Fokus standen die kleinen Strukturen der Landwirtschaft und wie diese durch innovative Ansätze attraktiv bleiben können. Die Bäuerinnen entwickelten Strategien zur Krisenbewältigung, arbeiteten am Dialog zwischen Umweltschutz und Wirtschaft und betonten die Rolle von Kommunikation, sowohl auf dem Hof als auch zwischen Institutionen, Politik und Landwirtschaftsvertretern.

Zukunftsfähigkeit und soziale Absicherung

Die österreichische Bundesbäuerin-Stellvertreterin Astrid Brunner und Anne Challandes, Präsidentin des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbandes, betonten die Notwendigkeit von sozialer und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit. Trotz Beratung bleiben die Themen Altersvorsorge und Bürokratie eine Herausforderung. Bayerns Landesbäuerin Christine Singer sprach über gerechte Entlohnung als Basis für die Zukunftsabsicherung. Südtirols Landesbäuerin Antonia Egger hob hervor: „Wir brauchen eine gleichberechtigte Arbeitsaufteilung und Entlohnung am Hof, damit wir Bäuerinnen im Alter ein Auskommen haben.“ Bürokratie hemme die Innovation am Hof, die geringe soziale Absicherung und die geringen landwirtschaftlichen Einkommen brächten Existenzängste mit sich. 

Quelle: SBO
Astrid Brunner (Bundesbäuerin-Stellvertreterin Österreich), Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher, Antonia Egger (Landesbäuerin Südtirol), Christine Singer (Landesbäuerin Bayern) und Anne Challandes (Präsidentin Schweizerischer Bäuerinnen- und Landfrauenverband)

Kommunikation und Wertschätzung

Frauen auf den Höfen sind Vermittlerinnen zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft, deren Authentizität Vertrauen schafft. „Wir müssen den Mut haben, unsere Anliegen immer wieder in allen Entscheidungsgremien einzubringen und deren Umsetzung einzufordern,“ sagte Egger. Das Bäuerinnennetzwerk stärke die Position der Frauen durch Austausch und Unterstützung. Die Vielseitigkeit des Berufsbildes und das Eintreten für eigene Interessen sind Schlüssel zur Anerkennung und Wertschätzung, ganz nach dem Motto der Schweizer Bäuerinnen- und Landfrauen: Gemeinsam kompetent engagiert.

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AUTORred. KaBe
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