Bauernbund-Präsident Abg. z. NR Georg Strasser übt Kritik an den von Bundesministerin Leonore Gewessler präsentierten Vorschlägen für eine neue Biodiversitätsstrategie („Biodiversitätsdialog 2030+“). „Die Land- und Forstwirtschaft leistet bereits einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt. Das muss man honorieren und nicht mit unausgegorenen Ansätzen und Ideen zur Außer-Nutzung-Stellung bestrafen“, so Strasser.
„Grundsätzlich begrüßen wir das Bekenntnis zum Schutz und zur Erhaltung der biologischen Vielfalt“, befürwortet Strasser das Vorhaben. Jedoch sieht er bereits in der Konsultationsunterlage einen starken Eingriff in die Bewirtschaftung, was besonders in der Land- und Forstwirtschaft zu negativen Folgen führen würde. „Österreichs Landwirtschaft wurde unter 67 Staaten weltweit zur Nachhaltigkeitsweltmeisterin gekürt. Österreich ist mit 25 % Bioflächenanteil und 84 % Teilnahme am Agrarumweltprogramm in Europa bereits Vorreiter. Das muss in den Strategiepapieren besser berücksichtigt werden“, fordert Strasser von Bundesministerin Gewessler Nachschärfungen und Folgenabschätzungen für den Agrarsektor. Er ergänzt: „Was hier im Biodiversitätsdialog 2030+ vorgestellt wurde, steht klar im Widerspruch zu den sonstigen Nachhaltigkeits- und Klimaschutzbestrebungen Österreichs.“ Zudem gehen die weltweiten Biodiversitätsverluste diversen Studien zufolge auf verschiedenste Ursachen zurück. „Es ist nicht angebracht, die nachhaltigste Form der Landwirtschaft mit jener in anderen Ländern in einen Topf zu werfen. Hier erwarte ich mir eine differenziertere Betrachtung“, so Strasser.
Strasser: Nur ein bewirtschafteter Wald ist ein klimafitter Wald
Der Wald ist Lieferant von nachwachsenden Rohstoffen und Energie. „Wald schützen und zugleich den Wald nützen ist für uns kein Wiederspruch. Es ist sogar unser Ziel, biologische Vielfalt zu erhalten und über eine nachhaltige Forstwirtschaft Österreichs Wälder zu nutzen. Das vorliegende Konsultationspapier enthält jedoch Ansätze, die Außer-Nutzung-Stellung mit vielen negativen Effekten auf Wirtschaft und Klima bedeuten würden“, gibt Strasser zu bedenken. Die vorliegenden Maßnahmen hätten eine deutliche Reduktion der Bewirtschaftung und der Holznutzungsmenge zur Folge, was die Anstrengungen in Richtung erneuerbare Energieträger laut dem Bauernbund-Präsidenten konterkarieren würde. „Die Land- und Forstwirtschaft muss Teil der Energiewende sein. Dazu gehört auch die nachhaltige Nutzung unserer Ressourcen, wie wir es seit Jahrzehnten in Österreich vorleben“, so der Abgeordnete.
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- GS 4163: Bauernbund
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