Der NÖ Bauernbund lädt am 17. und 18. September wieder alle Bäuerinnen, Bauern und Interessierten zur traditionellen Wallfahrt nach Mariazell ein. Der fast 200 Kilometer lange Weg in den steirischen Wallfahrtsort ist auch den Musikerinnen und Musikern der Stadtkapelle Mistelbach nicht zu weit: Sie laden mit flotten Klängen die Wallfahrerinnen und Wallfahrer nach dem Hochamt ein, noch ein wenig bei Brot und Wein zu verweilen.
Auftritte in Mistelbach, Rom und nun auch in Mariazell
Dass jedes Register und jede Stimme den richtigen Ton zur rechten Zeit trifft, dafür sorgt Kapellmeister Karl Bergauer. Nach Karl Kuhn, Ernst Wendy und Engelbert M. Exl ist er erst der vierte, der dieses wichtige Amt in der 86-jährigen Geschichte der Stadtkapelle innehat.
„Im Juni 2014 waren wir zu Gast im Vatikan, um zu Fronleichnam die Feierlichkeiten in den Vatikanischen Gärten musikalisch zu umrahmen“, berichtet Bergauer stolz und sieht damit seine Musikantinnen und Musikanten bestens gerüstet für ihren großen Auftritt in Mariazell.
Neben zahlreichen Ausrückungen zu kirchlichen Festen stellen das Neujahrs-Wunschkonzert am 6. Jänner und das Herbstkonzert Mitte November Fixpunkte im musikalischen Jahresablauf dar. Dazu stellt sich die Stadtkapelle jährlich den gestrengen Juroren der Marsch- und Konzertmusikbewertungen. Großer Beliebtheit erfreut sich das alljährliche Filmmusikkonzert im Museumszentrum im August.
Um den Blick ein wenig über den Tellerrand hinauszubewegen, pflegt die Stadtkapelle Mistelbach seit 1984 eine intensive und gedeihliche Partnerschaft mit der bayrischen Blaskapelle Pölling, die aus einem Stadtteil der Mistelbacher Partnerstadt Neumarkt in der Oberpfalz stammt.
Die regelmäßigen Proben sind nicht nur Pflichttermine, um das gemeinsame Musizieren zu perfektionieren, sondern auch immer wieder ein Zusammentreffen von Freunden in geselliger Runde, weil Musik ja bekanntlich keine Grenzen kennt.
76. NÖ Bauernbundwallfahrt
Die NÖ Bauernbundwallfahrt, heuer am 17. und 18. September, findet dann bereits
zum 76. Mal statt. Ihre Geschichte geht zurück auf ein Gelöbnis von Leopold Figl und
Josef Reither. Beide waren im Jahr 1938, nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten, als christlichsoziale Politiker verhaftet worden und mit einem der ersten politischen Häftlingstransporte aus Österreich ins Konzentrationslager gebracht worden. In den dunklen Stunden ihrer Gefangenschaft gelobten Figl und Reither, „ihre“ Bäuerinnen und Bauern alljährlich nach Mariazell zu führen, sollte Österreich, das Adolf Hitler ausgelöscht hatte, durch die Fürsprache der Gottesmutter als Staat wieder errichtet werden. Bereits im Jahr 1947 lösten sie ihr Versprechen ein und pilgerten gemeinsam mit rund 15.000 Gläubigen zur „Magna Mater Austriae“.