Das im Suezkanal „gestrandete“ Riesencontainerschiff „Ever Given“ ließ in den vergangenen Tagen den Welthandel zittern. Die wichtigste Handelsroute zwischen Europa und Asien gesperrt – das bedeutete nicht nur Millionen-Verluste für die Kanalbetreiber.

Jetzt fährt das 400 Meter lange Schiff wieder. Der Weg für die rund 370 in den Stau geratenen Schiffe ist damit ebenfalls wieder frei. Die Folgen wird der Welthandel aber noch länger spüren, denn bis alle wartenden Schiffe den Suezkanal passieren können, vergehen ebenfalls Tage.  Auch die europäische und österreichische Wirtschaft sind abhängig von Gütern, die über den Kanal transportiert werden. So berichtete die Presse, dass etwa die „Ever Given“ einige Container mit Zitronensäure für den heimischen Getränkemarkt transportiert.

Und dann wären da noch die Tiertransporte, die auch von der heimischen Politik, unter anderen von EU-Abgeordneter und ÖVP-Agrarsprecherin Simone Schmiedtbauer, scharf verurteilt wurden. Elf rumänische Frachter mit rund 130.000 Schafen sind in den Stau geraten. Nach Angaben der rumänischen Veterinärbehörden gäbe es an Bord ausreichend Futter und Wasser. Die betreffenden Schiffe sollen mehreren Medienberichten zu Folge bei der Kanaldurchfahrt vorgezogen werden.

Unterdessen sorgen sich Experten darum, dass es in den nächsten Tagen zu einer Überlastung in den Ankunftshäfen kommen könnte. Die Rede ist vom sogenannten „Ketchup-Effekt“, also zuerst kommt gar nichts, dann aber viel zu viel. Dadurch könnten wiederum zu Staus in den Häfen entstehen. Welche finanziellen Schäden sich durch  Lieferverzögerungen insgesamt für den heimischen Markt ergeben, wird sich aber erst in den nächsten Tagen und  Wochen abschätzen lassen.

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  • Containerschiff CMA CGM Centaurus Im Suezkanal: Thomas - stock.adobe.com
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AUTORred.V.S.
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