Erfolgsmodell „LandWirtschaft“: Zwei Berufe in fünf Jahren

Neben dem landwirtschaftlichen Facharbeiter einen gewerblichen Lehrberuf erlernen – an acht Fachschulstandorten in Oberösterreich ist das möglich.

Andreas Starzinger, hier beim Arbeiten mit dem Winkelschleifer, absolviert das Schulmodell.

Seit zehn Jahren ermöglicht die landwirtschaftliche Fachschule Waizenkirchen es Jugendlichen ihre Chancen am Arbeitsmarkt zu ver­doppeln. Durch das Schulmodell „LandWirtschaft“ können die Auszubildenden zwei Lehrberufe in verkürzter Zeit ablegen. Mehr als 250 Absolven­ten haben diese vielversprechende Ge­legenheit bereits genutzt und sich in­nerhalb von fünf Jahren einen Abschluss im landwirtschaftlichen als auch im gewerblichen Bereich gesichert.

Aber nicht nur in Waizenkirchen, sondern auch an sieben weiteren Fachschulstandorten mit dem Schwerpunkt „Landwirtschaft“ wird das Schul-modell angeboten. Hierzu zählen die Fachschulen Burgkirchen, Hagenberg, Lambach, Otterbach, Schlägl, Schlierbach und Vöcklabruck.

Ablauf: Wie Schüler in fünf Jahren zwei Berufe erlernen

Entscheidet sich ein junger Mensch für das Schulmodell „LandWirtschaft“, so absolviert er vordergründig einmal eine dreijährige Schulausbildung zum landwirtschaftlichen Facharbeiter. Damit hat er bereits den ersten Beruf in der Tasche. Bereits während der Zeit an der Fachschule hat der Auszubildende die Gelegenheit in verschiedene Berufe hineinzuschnuppern. Im favorisierten Lehrberuf absolviert er dann ein einmonatiges Praktikum. Ebenfalls noch innerhalb der drei-jährigen Fachschul-Ausbildung steht der Besuch der ersten Klasse Berufsschule an. Dadurch verkürzt sich die Lehrzeit des zweiten Berufs um ein Jahr.

Erfolgsmodell für und aus der Region

Ein florierender ländlicher Raum ist immer das Ergebnis einer intakten Landwirtschaft, einer regen gewerblichen Tätigkeit und einer guten Arbeitsmarktsituation vor Ort.
Beides ist in der Region um Waizenkirchen der Fall – auch während der Pandemie. Viele Betriebe suchen daher nach Fachkräften. Gefragt sind oftmals solche, die neben handwerklichen bzw. kaufmännischen Fertigkeiten auch landwirtschaftliche Kenntnisse mitbringen. Die Absolventen des Schulmodells „LandWirtschaft“ in Waizenkirchen tun genau das. Direktor Walter Raab, erklärt: „Eine umfassende Ausbildung und der praktische Unterricht haben bei uns seit jeher einen hohen Stellenwert. Davon profitieren sowohl die gewerblichen Betriebe als auch die Landwirtschaft.“ Hiervon überzeugt sind auch die Wirtschaftskammern Eferding und Grieskirchen. Sie sind von Beginn weg verlässlicher Partner in der Umsetzung des Schulmodells und helfen dabei Kontakte zwischen den Lehrbetrieben und den Praktikanten bzw. künftige Arbeitnehmern herzustellen. Auch heuer. Für den kommenden Herbst haben bereits 33 Jugendliche ein fixes Lehrverhältnis.

Andreas Starzinger ist einer von ihnen. „Durch die gewerblichen Praxiswochen konnte ich meinen Lehrbetrieb kennenlernen. Seit Anfang November habe ich meinen Lehrvertrag als Landmaschinentechniker.“ Vom Schulmodell zeigt sich Starzinger begeistert: „Damit bietet die Fachschule Waizenkirchen eine Ausbildung die zeitgemäß ist und auf unsere Bedürfnisse Rücksicht nimmt.“

Auch Lehrlingsausbildner und WKO-Grieskirchen-Obmann Günther Baschinger weiß aus eigener Erfahrung nur Positives zu berichten: „Bereits im Praktikum arbeiten Ausbildner und Lehrling eng zusammen. Daher können sie gut einschätzen, was sie während der Lehrzeit erwartet.“ Durch die verkürzte Lehrzeit würden den Gewerbebetrieben außerdem gut ausgebildete Fachkräfte ein Jahr früher zur Verfügung stehen. Baschinger ist überzeugt: „Diese Fachkräfte werden wir in den nächsten Jahren mehr denn je benötigen.“

- Bildquellen -

  • Andreas Starzinger Arbeiten Mit Dem Winkelschleifer: LWBFS Waizenkirchen
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AUTORElisabeth Hasl
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