Der Stickstoffbedarf der Sojabohnen wird bis zu 80 Prozent durch die Knöllchenbakterien gedeckt. Sie binden Luftstickstoff und stellen diesen der Pflanze zur Verfügung. Den restlichen Stickstoffbedarf deckt die Sojabohne durch die natürliche Mineralisierung im Boden. Sowohl eine mineralische Stickstoffgabe (N-Gabe) als auch ein Wirtschaftsdüngereinsatz im Frühjahr beeinträchtigen die Entwicklung der Knöllchenbakterien und wirken sich damit nachteilig auf Ertrag und Protein aus. Ausschließlich bei gänzlich fehlendem Knöllchenansatz, der grundsätzlich Mitte Juni zum Beginn der Blüte überprüft werden sollte, wäre eine mineralische N-Gabe in Höhe von maximal 60 Kilo­gramm Stickstoff pro Hektar (kg N/ha) zu vertreten. Laut den Richtlinien für die Sachgerechte Düngung und der Nitrat Aktionsprogramm Verordnung ist eine N-Gabe von bis zu 60 kg N/ha bei nicht beiimpftem Saatgut, bei mangelhaftem Knöllchenansatz sowie bei erstmaligem Anbau möglich. Diese Option ist allerdings bei einer Teilnahme an der ÖPUL-Maßnahme „Vorbeugender Grundwasserschutz auf Ackerflächen“ untersagt.

Neben der eigenen Versorgung mit Stickstoff besteht bei Sojabohne ein Nachlieferungspotenzial für die Folge­frucht von bis zu 20 Kilogramm Stickstoff pro Hektar. Werden im Laufe der Vegetation helle Blätter beobachtet, so kann auf eine schlechte Knöllchenentwicklung geschlossen werden (keine Wirkung der Impfung).

Die Höhe der Phosphat- und Kalidüngung soll sich nach dem Bodenvorrat richten.
Die Empfehlung für die Düngung mit Phosphor liegt bei 65 Kilogramm P2O5/ha und jene für Kalium bei 90 kg K2O pro Hektar. Dies gilt bei mittlerer Ertragslage und wenn der Boden über die Versorgungsklasse „C“ verfügt.

Auch eine Phosphat- und Kalidüngung ist bei der Sojabohne nur dann ertragsrelevant, wenn die Gehaltsklasse „C“ laut Bodenuntersuchung nicht gegeben ist. Die Sojabohne ist damit eine sehr genügsame Pflanze, die bei guter Bodenstruktur und einem guten Knöllchenbesatz auch ohne Stickstoff-, Phosphor oder Kali-Düngung ihr volles Ertragspotenzial entfalten kann.

Pflanzenbaulich gesehen ist eine Düngung mit Phosphat und Kali wesentlich sinnvoller zu Mais, Raps oder Zuckerrübe. Erfolgt dennoch die Grunddüngung zu Soja, dann gelten die Empfehlungen laut obenstehender Tabelle.

Ernte der Herbstkultur: Was es dabei zu beachten gilt

Je nach Sorte und Witterung werden die Sojabohnen ab Mitte September bis Ende Oktober erntereif. Die Reife der Sojabohnen kündigt sich durch Eintrocknen und Abfallen der Blätter an. Das Korn wird rund, ist schwer mit dem Fingernagel einzuritzen und liegt frei in der Hülse. Die Körner sollten einen Wassergehalt von zwölf bis 16 Prozent aufweisen. Bei verspäteter Reife kann es aufgrund hoher Luftfeuchtigkeit vorkommen, dass die Sojabohnen mit einem Wassergehalt von 16 bis 20 Prozent geerntet werden müssen. In diesem Fall muss das Erntegut ehestmöglich auf zwölf bis 13 Prozent Wassergehalt heruntergetrocknet werden, um eine Verpilzung zu verhindern und die Lagerfähigkeit zu erreichen. Bei der Ernte selbst ist es wichtig, dass jene Hülsen, die sich knapp über der Bodenoberfläche befinden mit dem Schneidwerk so weit wie möglich erfasst werden (Flexschneidwerk).

Quelle: BWSB/Wallner
Eine niedrige Druschhöhe zahlt sich aus.

Weitere Infos sind in der Broschüre „Soja – Eine Kulturpflanze mit Geschichte und Zukunft“ auf der Website www.bwsb.at zu finden.

Im ersten Teil der Serie lesen sie alles zum Thema Sojaanbau. Der zweite Teil erklärt wie der Bestand unkrautfrei bleibt.

red.EH

- Bildquellen -

  • Soja Druschhöhe 1 Tw: BWSB/Wallner
  • Soja Nah Vor Ernte Tw: BWSB/Wallner
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AUTORThomas Wallner
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