Jenseits von Corona

Kommentar von Prof. Hubert Wachter,
Publizist.

Die C-Pandemie hat alle fest im Griff. Nervöse Regierungen, gescheiterte Minister, vor allem aber die entnervte Bevölkerung. Jedoch, abseits davon gibt es sogar so etwas Ähnliches wie politische Krisen-Gewinner dieser Pandemie. Im Schatten von Corona.
Beispiel: Der eigentliche Polit-Star der Grünen Österreichs ist Leonore Gewessler, die Umweltministerin. Auf leisen Sohlen, immer charmant lächelnd, hat sie zielstrebig und energisch, während alles auf Corona starrt, ihre Pläne präzisiert: Klimapolitik neu durch totale Mobilitätswende. Daher das 1-2-3-Öffiticket. Spätestens 2035 das Aus für 600.000 Ölheizungen. Und Steuerautomatismus, sollte Österreich seine Klimaziele (Halbierung der CO2-Emissionen bis 2030) verfehlen, sprich: dann sofortige Erhöhung der Mineralölsteuer bis zu 50 Prozent bei Benzin, Diesel und Erdgas. Solches hat sich bislang noch kein Umweltminister Österreichs ernsthaft zu artikulieren gewagt. Gewessler schon.
Zumindest grüner Applaus ist ihr sicher.
Dabei, Gewessler hört sich mit all dem noch relativ harmlos an. In Deutschland hingegen, wo die Grünen mit ihrer Kanzlerhoffnung Annalena Baerbock in die Bundestagswahl (am 26. September) starten, haben einige grün-affine Denkerkreise viel monströsere Vorstellungen: Etwa den Auto- und Güterverkehr um 83 bzw. 62 Prozent zurückfahren. Wohnflächen um 25 Prozent pro Person reduzieren bis hin zu Enteignungen. Und überhaupt Wachstumsstopp samt vielerlei Verboten. „Öko-Planspiele im Elfenbeinturm” geisselte dies zuletzt Josef Urschitz in der „Presse”.
Wie wahr.
 

wachter.hubert@aon.at

- Werbung -
Vorheriger ArtikelSoja: Richtig düngen für eine ertragreiche Ernte
Nächster ArtikelDigitale Lebensadern