Sofortmaßnahmen zur Sicherung der Wertschöpfungskette Forst-Holz-Papier gefordert

Die gesamte Wertschöpfungskette Forst Holz Papier ersucht die Bundesregierung um Unterstützung durch Sofortmaßnahmen.
In der Überzeugung, dass nur durch enge Zusammenarbeit der Branche die aktuellen und kommenden Herausforderungen gemeistert werden können, erklären sich die Partner der Wertschöpfungskette Holz zu einem nationalen Schulterschluss: Die Spitzenvertreter der Kooperationsplattform Forst Holz Papier (FHP) werden sich bestmöglich darum bemühen, dass vorwiegend heimisches Holz verarbeitet wird und ausreichend Holz aus heimischen Wäldern zur Verfügung steht. Dies wurde in einer Aussendung mitgeteilt. Die gesamte Wertschöpfungskette Forst Holz Papier ersucht die Bundesregierung um Unterstützung durch Sofortmaßnahmen, damit in diesen außerordentlichen Krisenzeiten die Erhaltung des Waldes und seiner Funktionen sowie der Fortbestand der Wertschöpfung und wichtige Arbeitsplätze gesichert werden können. Die Wertschöpfungskette Holz ist nach dem Tourismus zweitgrößter Devisenbringer Österreichs sowie ein wichtiger Pfeiler der österreichischen Wirtschaft und des heimischen Wohlstands.Als notwendige Sofortmaßnahmen für die Wertschöpfungskette werden folgende vier Punkte genannt:

Rahmenbedingungen und Förderungen im Bereich Transport und Logistik schaffen: Das Schadholz rasch aus dem Wald und auch bestmöglich in die Industriestandorte zu bekommen, wird essenziell, um die Waldschäden so gering wie möglich zu halten. Einfache Lösungen für den kombinierten Verkehr und Optimierung der Verladung auf die Bahn sind notwendig. In diesen Zeiten ist es essenziell, die Transportkosten deutlich zu verringern. 50 t-Rundholztransporte wären österreichweit ohne maximal km-Radien unmittelbar positiv wirksam. Wesentliche Bahnhöfe sollten in Abstimmung mit der Branche sofort ins Kernnetz der RCG aufgenommen werden. Damit könnten künftig auch Schadholzlieferungen von einem Bundesland ins andere ökonomisch darstellbar und ökologisch vertretbar werden.

Fonds zur Rettung des Waldes dotieren: Aufgrund der Corona-Krise wird das viele Holz, das wegen des Klimawandels zwangsweise geerntet werden muss, nicht sofort von den krisengeschwächten und überlasteten Werken der Holzindustrie aufgenommen werden können. Lagerkapazitäten außerhalb des Waldes sind daher anzulegen, Forstschutzmaßnahmen zu tätigen. Danach folgen kostenintensive Schritte, um den Wald wieder zu begründen. Die Waldbesitzer sind mit teuren Pflegemaßnahmen konfrontiert, um ihre Bestände an den viel zu rasch ablaufenden Klimawandel anzupassen, die sie nicht mehr alleine aufbringen können. Ein eigener Fonds mit ausreichender Dotierung sollte daher rasch eingerichtet werden, um den Walbesitzern Zuversicht zu bringen, Kosten zu kompensieren und eine steuerliche Entlastung zu ermöglichen.

Versorgungssicherheit und Lieferketten aufrechterhalten: Die Aufrechterhaltung der Produktion muss im Vordergrund stehen. Die Betriebe der Wertschöpfungskette Holz sind eine systemrelevante Branche.

Und als letzter Punkt wird die Schaffung sonstiger entlastender Maßnahmen und Konzepte zur Krisenbewältigung in gemeinsamer Erarbeitung zwischen FHP und Politik genannt.

Als Maßnahmen zur nachhaltigen Sicherung der Wertschöpfungskette fordert die Kooperationsplattform die schrittweise Umsetzung der zentralen Punkte aus dem Regierungsprogramm mit einer entsprechenden Ausweitung, den Start einer Holzbau- und Sanierungsoffensive insbesondere im öffentlichen Bereich sowie die Verwendung von nachwachsenden Bau- und Werkstoffen generell. Der Ausbau aller heimischen erneuerbaren Energieformen sollte rasch, ambitioniert und effizient erfolgen. Darüber hinaus sollte die Reduktion von Kunststoffverpackungen und der Ersatz durch Papierprodukte forciert werden. AIZ

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