Den Lohn für viele Stunden Arbeit in den Kulturen über das ganze Jahr gibt es für die Christbaumproduzenten nur wenige Wochen im Jahr. „Deshalb haben wir sofort, als klar war, dass ein neuerlicher Lockdown kommt, alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Sicherheiten zu schaffen“, betont der „Chef“ der blau-gelben Christbaumbauern, Franz Raith, gegenüber der BauernZeitung.
BauernZeitung: Wie haben sich die Christbaumbauern auf den Verkauf im Zeichen von Corona vorbereitet?
Raith: Es gab im Vorfeld Schulungen, Sicherheitskonzepte wurden erarbeitet und sämtliche Vorsorgemaßnahmen werden bei unseren Verkaufsständen umgesetzt. Damit schützen wir die Gesundheit unserer Kunden sowie unserer Mitarbeiter und sorgen trotzdem dafür, dass sie regionale Christbäume in bester Qualität für ein wunderschönes Weihnachtsfest bekommen. Wir bitten allerdings um Verständnis, dass es Annehmlichkeiten, wie Punsch, Glühwein oder Kekse, heuer leider nicht geben kann. Dazu ersuchen wir unsere Kunden, verantwortungsbewusst mit der Situation umzugehen, eigene Masken mitzubringen und Abstand zu anderen zu halten. Aber auch die Selbstkontrolle ist uns ein Anliegen. Jeder sollte unbedingt zu Hause bleiben, wenn er sich nicht wohlfühlt. Gerne stellen unsere Bauern auch zu.
Warum ist das so wichtig für die Christbaumbäuerinnen und -bauern?
Die Fallzahlen sind vor dem Lockdown stark gestiegen. Natürlich muss hier jeder seinen Beitrag dazu leisten, das Virus einzudämmen. Aber in unserer Branche geht es jetzt um Existenzen, und zwar um die Existenz ganzer Familien. Wir haben nur die eine Möglichkeit im Jahr, den Konsumenten mit unseren Bäumen, die wir über Jahre gepflegt haben, Freude zu bereiten. Da heißt es, rasch handeln.
Die Betriebe haben bereits mit dem Schneiden der Bäume begonnen. Wie geht es ihnen damit?
Wir hatten Glück, dass die meisten Saisonarbeiter, vor allem aus Rumänien, trotz der Pandemie einreisen durften. Ohne diese Schlüsselarbeitskräfte wäre es schwierig, zum richtigen Zeitpunkt alle Bäume zu den Verkaufsstellen zu bringen. Leider sind heimische Arbeitnehmer für diese schweren Arbeiten kaum zu finden.
Wie schätzen Sie die Nachfrage in diesem so besonderen Jahr ein?
Das ist schwer zu sagen. Aber da heuer für viele Menschen Auslandsreisen über Weihnachten wegfallen, rechnen wir mit einer etwas höheren Nachfrage. Wie sich allerdings der Lockdown auf die Gesellschaft und ihren Wunsch nach einem Qualitätsbaum aus der Region auswirkt, können wir leider erst nach dem 24. Dezember genau bewerten.
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