Der Blick auf den Kalender macht klar, dass in den zwei Wochen um Weihnachten und Neujahr der Arbeitsfluss bei Schlachtung, Zerlegung und Verarbeitung mehrmals unterbrochen wird. Demzufolge reduziert sich der Bedarf der Fleischwirtschaft mindestens um 1/3 in dieser Zeit. Vor diesem Hintergrund konnten die deutschen Schlachtbetriebe eine spürbare Rücknahme (-8 Cent) der Notierung durchsetzen. In den übrigen EU-Ländern gönnt sich die Fleischwirtschaft nach den hektischen Wochen vor Weihnachten ebenfalls eine Verschnaufpause und drückt auf die Erzeugerpreise.
Auch in Österreich bestimmt der weihnachtliche Absatzdurchhänger die Marktlage. Die Wurst-/Schinkenproduktion für die Festtage ist abgeschlossen, Läger und Regale in den Supermärkten prall gefüllt. Schlachtbetriebe ordern nur das Notwendigste, da das Beschäftigen von Mitarbeitern an Feiertagen erhöhte Lohnkosten bedeutet und so weit als möglich vermieden wird. Und weil die Bestellungen aus China für Jänner schwach ausgefallen sind, lässt auch die Produktion Richtung Tiefkühlcontainer vorübergehend stark nach. Somit ist das verfügbare Schweineangebot mehr als ausreichend, was auch an der Ö-Börse ein Minus von 8 Cent zur Folge hatte.
Preise KW 51/52 (Marktbericht vom 19. Dezember 2019):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,93 Euro (–0,08)
Berechnungsbasis: 1,83 Euro (–0,08)
Zuchten-Notierungspreis: 1,61 Euro (–0,08)
Berechnungsbasis: 1,51 Euro (–0,08)
Dr. Johann Schlederer