Die Preisrallye der zurückliegenden fünf Woche erfährt ein abruptes Ende. Anzeichen dafür konnte man in Deutschland, dem europäischen Leitmarkt, bereits in der Vorwoche wahrnehmen. Beispielsweise reagierte dort einer der drei größten Abnehmer – die Vion Gruppe – auf das vorwöchige Preisplus mit einer konsequenten Hauspreispolitik.
Zum wiederholten Mal hat die Vereinigung der EZG´s in Deutschland diese Vorzeichen ignoriert und die Abnehmerseite zu einer Gegenreaktion herausgefordert. Die Schlachtung wurde gedrosselt, während das Angebot stieg, was das Preisgefüge zum Kippen brachte.
Wie sinnvoll ein derartiges Preisbildungsmodell ist, welches eine Woche fünf Cent nach oben und darauffolgend sechs Cent nach unten notiert, darf bzw. muss hinterfragt werden. Die anderen Länder reagierten wie üblich in solchen Situationen mit massiver Verunsicherung und mit Preisrücknahmen.
Am österreichischen Schweinemarkt sind aufgrund der deutschen Steilvorlage die marktbestimmenden Faktoren ebenfalls kurzfristig von einem Extrem ins andere gekippt. Auch hierzulande stieg das Schweineangebot, während die Abnahmebereitschaft der Schlachtbetriebe verhaltener wurde. Am Fleischmarkt ist man zurzeit nur mit der Nachfrage nach Schlögelteilen zufrieden – Osterzeit ist Schinkenzeit. In der Konsequenz musste auch die Österreichische Schweinebörse der Abnehmerforderung Folge leisten und die Notierung um sechs Cent zurücksetzen.
Preise KW 10/11 (Marktbericht vom 8. März 2018):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,49 Euro (– 0,06)
Berechnungsbasis: 1,39 Euro
Zuchten-Notierungspreis: 1,32 Euro (–0,02)
Berechnungsbasis: 1,22 Euro
Johann Schlederer; VLV