Das Angebot an schlachtreifen Schweinen ist EU-weit unterdurchschnittlich. Europas Schweinehalter reduzieren ihre Tierbestände, einzig Spanien ist hier eine Ausnahme. Zudem verknappen hitzebedingte Wachstumsdepressionen das Angebot.
Der Fleischmarkt ist dennoch ausreichend versorgt. Die knapp zweistellige Inflation schmälert die Kauflaune bei Fleisch, Wurst und Schinken. Die Produzenten greifen kräftig auf die noch immer hohen Gefrierlagerbestände zu. Vor diesem Hintergrund konnte das deutsche Preismodell die Hoffnung der Erzeuger auf steigende Preise nicht erfüllen.
In Österreich wurden in der abgelaufenen vollen Arbeitswoche nur 85.843 Stück geschlachtet, das ist ein Volumen, wie es sonst für verkürzte Wochen üblich ist. Trotz des knappen Angebots ist die Nachfrage der Schlachtbetriebe lustlos bis lethargisch. Erste Anzeichen auf eine leichte Belebung sind allerdings spürbar. Aktionsangebote bei Grillfleisch in Supermärkten sowie erste Urlaubsheimkehrer, die das Hochsommerwetter noch für Grillaktivitäten nutzen möchten, dürften das Pflänzchen Hoffnung nähren.
An der Ö-Börse verzeichnete das frische Angebot ein neuerliches Rekordminus, was ein aktiveres Bemühen nach Schweinpartien seitens der Abnehmer nach sich zog. In der Konsequenz konnte die Erzeugerseite ein Plus von drei Cent erzielen.
Preise KW 31-32/’22 (Marktbericht vom 4. August 2022):
Mastschweine–Notierungspreis: EUR 2,03 (+0,03)
Berechnungsbasis: EUR 1,93
Zuchten–Notierungspreis: EUR 1,25 (=)
Berechnungsbasis: EUR 1,15
Dr. Johann Schlederer