Während sich das Lebendangebot seit Ostern alles andere als drückend zeigt, ist auch am Fleischmarkt die Tendenz zur Zurückhaltung gestiegen. Schlachtkapazitätsreduzierende Feiertage und nasskaltes grillunfreundliches Wetter in weiten Teilen Europas sind maßgebliche Gründe für das aktuell ruhige Marktgeschehen. Während in Spanien die Exporte Richtung China anhaltend wunschgemäß laufen, berichten andere Exportländer, dass sich chinesische Abnehmer aufgrund der erhöhten Preise nicht mehr so kaufeuphorisch zeigen, wie in den letzten Wochen. Vor diesem Hintergrund stimmten die Anbieter im deutschen Preisbildungsmodell (+/- 0,00) mehrheitlich für unveränderte Preise.
In Österreich liegen aktuell Angebot und Nachfrage gleich auf. Unterschiedlich stellen sich die Verhältnisse am Fleischmarkt dar. Vereinzelte Abbestellungen halten sich aber mit Nachbestellungen ebenfalls die Waage. Einerseits schwächelt das Frischfleischgeschäft, welches eng mit zurzeit fehlenden Grillaktivitäten verknüpft ist, andererseits erwarten lizenzierte Chinaexporteure in den nächsten Monaten interessante Exportgeschäfte nach Asien und nutzen verfügbare Ware zur Auslastung von Schlacht-, Zerlege- und Lagerkapazitäten. Ein leicht unterdurchschnittliches Angebot und eine bevorstehende Feiertagswoche waren der Hintergrund für eine unveränderte Preisfestlegung an der Ö-Börse.
Preise KW 21/22 (Marktbericht vom 23. Mai 2019):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,75 Euro (± 0,00)
Berechnungsbasis: 1,65 Euro (± 0,00)
Zuchten-Notierungspreis: 1,38 Euro (± 0,00)
Berechnungsbasis: 1,28 Euro (± 0,00)
Johann Schlederer, VLV