Weil das wichtigste Überdruckventil für den EU-Schweinemarkt, der Export nach China wegen des dortigen Neujahresfestes den Warenabfluss vorerst weitgehend zum Erliegen gebracht hat, wird im Fleischgroßhandel von mehr Frust als Lust berichtet. Wenig hilfreich in diesem Zusammenhang ist auch die unüberhörbare Berichterstattung über das Coronavirus und die davon ausgehende Problematik beim Personenverkehr mit China. Trotzdem ist zu erwarten, dass sich im Februar das Geschäft Richtung Asien beleben wird. Schon jetzt ist die Nachfrage nach schlachtreifen Schweinen lebendiger, was allerdings primär mit einem schwächelnden Angebot zu tun hat. Vor diesem Hintergrund konnte die Notierung im deutschen Preisbildungsmodell ein Plus von 3 Cent erzielen. Im Gefolge tendieren auch andere namhafte EU-Länder aufwärts.
In Österreich sind schlachtreife Schweine bereits wieder rar. Binnen zwei vollen Arbeitswochen mit Rekordschlachtungen gelang es den Markt blitz blank auszuräumen und die Schlachtgewichte um 1,2 kg auf nunmehr 99,5 kg zu senken. Im Fleischhandel sind keine zufriedenen Gesichter zu sehen, vielmehr werden Dumpingangebote von EU Mitbewerbern kritisiert, welche die Ertragslage entsprechend schmälern. Weil die Gefrierlager aufnahmefähig sind und das frische Angebot klar hinter den letztwöchigen Zahlen liegt, konnte auch die Ö-Börse ein Plus von 3 Cent fixieren.
Preise KW 05/06 (Marktbericht vom 30. Jänner 2020):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,83 Euro (0,03)
Berechnungsbasis: 1,73 Euro (0,03)
Zuchten-Notierungspreis: 1,61 Euro (0,03)
Berechnungsbasis: 1,51 Euro (0,03)
Dr. Johann Schlederer