Das seit Wochen unterdurchschnittliche Angebot an schlachtreifen Schweinen zeigt am Fleischmarkt immer noch keine Wirkung. Hauptgrund ist wohl das schleppende Geschäft am Weltmarkt, wodurch beispielsweise Deutschland offensichtlich mit massiven Rückstauproblemen zu kämpfen hat. Folgedessen haben die namhaften deutschen Schlachtunternehmen massiven Preisdruck ausgeübt, wodurch die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften entgegen der Erwartung ein Minus von drei Cent notierte. Die Woche zuvor hatten bereits Dänemark und Holland Preisreduktionen vorgenommen, während im Süden Europas zumindest stabile bis leicht steigende Notierungen Platz greifen.
Ö-Börse hält Notierung stabil
In Österreich zeigt sich seit Wochen das Marktgefüge in gleicher Konstellation. Einerseits sind schlachtreife Schweine extrem knapp und werden seitens der Schlachtbetriebe mancherorts vorzeitig aus den Maststallungen geordert. Andererseits bleibt der Fleischmarkt anhaltend reichlich versorgt. Das Grillgeschäft läuft zwar im Rahmen der Erwartungen, dies reicht jedoch nicht aus, den Mengen- und Preisdruck von Seiten des internationalen Marktes zu kompensieren. Vor dem Hintergrund eines neuerlich sehr knapp versorgten Lebendmarktes konnte die Ö-Börse den Erzeugerpreis auf unverändertem Niveau halten, was in Anbetracht der deutschen Preisreduktion nur geteilte Zustimmung der Abnehmer fand.
Preise KW 29/30 (Marktbericht vom 19. Juli 2018):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,48 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,38 Euro
Zuchten-Notierungspreis: 1,20 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,10 Euro
Johann Schlederer, VLV