“Mit Blick auf die Debatten um Brexit und Mercosur ist es notwendig, der zunehmenden Verunsicherung entgegenzuwirken und mehr Planungssicherheit für die Rinderbauern zu schaffen. Wichtig dafür wären bei Mercosur eine Folgenabschätzung auf der Basis des tatsächlichen Verhandlungsergebnisses und detaillierte länderspezifische Auswirkungsstudien“, sagte Simone Schmiedtbauer, ÖVP-Agrarsprecherin im EU-Parlament, zur Debatte über die langfristigen Perspektiven des europäischen Rindfleischmarktes.
Die länderspezifischen Mercosur-Auswirkungsstudien sollen wichtige Faktoren wie Produktionskosten und -standards, nachhaltige Produktionsauflagen und Tierwohl berücksichtigen, damit die Abgeordneten die Situation im Fall des Falles realistisch einschätzen können, so Schmiedtbauer. Das angekündigte Hilfspaket in Höhe von einer Milliarde Euro sei zwar zu befürworten, wäre aber höchstens ein Tropfen auf den heißen Stein. Denn bei sanitären und phytosanitären Fragen und der Nachhaltigkeit würde Mercosur bestehenden Abkommen wie jenen mit Japan und Kanada (Ceta) deutlich hinterherhinken, erklärte die Abgeordnete.
„Selbst ohne Brexit und Mercosur ist die Branche mit einem Abwärtstrend beim Rindfleischkonsum konfrontiert. Witterungsextreme und Klimawandel wirken sich negativ auf die Futtergrundlage aus und erschweren die Produktion so zusätzlich. Wir müssen daher die klimaschonende, heimische Landwirtschaft belohnen, anstatt den Markt noch zusätzlich mit billigen Rindfleischimporten zu überfluten”, forderte Schmiedtbauer.
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- SiS: EU/EU-Parlament, Paul Gruber