Seit 1732 wird der Rudentanz in Sierning gepfl egt. Alljährlich am Faschingsdienstag treten die Ruden aus dem Traunviertel, ursprünglich bäuerliche Jungmännerbünde, im Rahmen des Rudenkirtags auf.
Beim Rudentanz wird traditionellerweise der Traunviertler Landler getanzt und dazu in spöttischer und frecher Art in Achtzeiler-Gstanzln
Kritik an Gesellschaft und Politik geübt. „Die Gstanzln beruhen alle auf wahren Begebenheiten, auch wenn nicht immer alles zu hundert Prozent
stimmt“, erklärt Tanzherr Florian Mandorfer aus Waldneukirchen.
Coronabedingt musste die Veranstaltung heuer zum zweiten Mal in Folge abgesagt werden. Zahlreiche Gruppen haben sich trotzdem einige Gstanzln zur aktuellen Situation einfallen
lassen.
Die BauernZeitung veröffentlicht eine kleine Auswahl dieser Gstanzln (siehe unten). Alle weiteren Strophen können unter www.rudentanz.at online nachgelesen werden.
D‘RIADA
Politiker gånz ohne fråg,
is a Beruf den koana måg,
åbgehört und überwåcht,
werd‘n sie hiazt bei Tåg und Nåcht.
Fazze buck und a Whatsapp,
kånn nåch verfolgn a jeder Depp.
In Stelzer kånn des net passiern,
tuat Postnschachan mit Hirn.
D‘AUFBLATTLER
Stelzer und Langer-Weninger:
uns‘re zwoa „Menschen-Bändiger“.
Fast jeder da in unsern Land,
frisst eahna schee brav aus der Hand!
Koa Wunder bei dem mords Budget:
do tuat a „Hunderter“ net weh!
Es werd‘s ja doh wohl in Gott’s Nam‘
für d‘ Ruden a wos über ham.
LINDLBAUER RUD
Demonstriern is jetzt modern,
aber ned nur drunt in Wean.
De Krawallstoppln hams probiert,
und san in Wolfern aufmaschiert.
Se woitn unserm LH de Levitn lesn,
nur der Besuch is überschaubar gwesn,
und es warn am End sogar,
mehr Polizisten ois de Demo Schar!
- Bildquellen -
- Obwohl der Saal heuer wieder leer bleiben musste, haben die Ruden „Gstanzl“ gedichtet.: FOTO: PRIVAT