Rosa Zukunft für den Methantraktor

Beim Giro d'Italia, der Ende Mai endet, wurde von New Holland der neue „T6 Methan Power“-Traktor beworben. Davon konnte sich die BauernZeitung selbst im Ziel von Etappe 3 überzeugen.

Eine rosige Zukunft prognostisiert New Holland seinem T6-Methangas-Traktor. Foto: New Holland

Üblicherweise bekannt für die tiefblaue Lackierung seiner PS-starken Traktoren, liebäugelte New Holland in den vergangenen drei Wochen mit der Farbe Rosa. Als Sponsor des Weltklasse-Sportereignisses Giro d’Italia 2022, dem bekannten Radrennen quer durch Italien. Dieses wurde heuer Anfang Mai mit zwei Etappen in Budapest und einer am Plattensee gestartet. Zum 13. Mal in der Geschichte des Giro, die im Jahr 1909 angefangen hat, begann die Jagd nach dem „Maglia Rosa“, dem rosa Trikot, heuer fernab des Stiefels, wie zuletzt 2018 in Jerusalem.
Entlang der Strecke des Rennens, das am Sonntag, den 29. Mai, in Verona endet, wurde von New Holland dessen neuer „T6 Methan Power“-Traktor kräftig beworben. Die BauernZeitung war im Ziel von Etappe 3 in Balatonfüred dabei.

Wie die unermüdlich in die Pedale tretenden Radprofis, hinterlässt auch die neue Zugmaschine, betrieben mit aus Gülle erzeugtem Biogas, keine umweltschädigenden Emissionen. Der Traktor steht für volle Leistung mit geringem ökologischem Fußabdruck. Beim Giro d’Italia zu sehen war der T6 Methan Power mit eigens entworfener rosa Lackierung, die im März erstmals auf einem T5.120 Dynamic Command auf der bekannten Agrarmesse „Fieragricola“ am Zielort des Rennens in Verona gezeigt wurde.
Bereits seit einigen Jahren forscht New Holland an alternativen Antriebskonzepten für seine Landmaschinen, auch mit praktischen Einsätzen auf Agrarbetrieben rund um Turin. Den ersten Methan-Traktor präsentierte New Holland 2013 auf der Agritechnica, nachdem man bereits 2009 einen Prototyp eines Wasserstoff-Traktors NH2 vorgestellt hatte.

Umweltfreundlicher Biogastraktor „T6 Methan Power“
Foto: New Holland

Laut Hersteller erreicht der Methan-Traktor mit einem einfachen Drei-Wege-Katalysator, ohne Abgasrückführung, ohne Partikelfilter und ohne Abgasnachbehandlung gegenüber einem gleichstarken Traktorenmodell mit 6,7 l NEF Dieselmotor 99 % weniger Partikel (PM), 70 % weniger Stickoxide (NOX) sowie je 90 % weniger Kohlenmonoxid (CO) und Nicht-Methan Kohlenwasserstoffe (HC) auf. Der komplett neu entwickelte CNG-Motor mit 6,7 l Hubraum, 158 PS Maximalleistung und 175 PS EPM wurde gemeinsam mit FPT entwickelt. Die Vorgabe war es, dass die Leistungsdaten und die Motorcharakteristik dem des Diesel-Pendants um nichts nachstehen dürfen.
Für New Holland-Präsident Carlo Lambro ist der T6 mit Methanmotor jedenfalls der Höhepunkt bisheriger Pionierarbeit der „Clean Energy Leader-Strategie“ des Traktorenbauers, die da stehe für energieunabhängige Landwirtschaft und klimaneutrale Produktion. Lambro: „Unser vom Trikot des in der Gesamtwertung führenden Fahrers inspirierte Traktor ist zudem der Mittelpunkt eines umfangreichen Event-Programms über das gesamte Jahr hinweg. Das ist eine schöne Gelegenheit, die Werte zu feiern, welch die Italien-Rundfahrt, New Holland und die Landwirtschaft verbinden und antreiben: Nachhaltigkeit, Innovation, Entschlossenheit und Leidenschaft.“

Der Giro D’Italia bot Anlass für New Holland, den neuen, umweltfreundlichen Biogastraktor ins rosa Licht zu rücken.
FOTO: New Holland

Die spezielle Farbgebung des Traktors wurde vom Design Center der Konzernmutter CNH Industrial in Turin entworfen. Lambro: „Es drückt die Dynamik, die Spitzenleistung und die Entschlossenheit aus, die sportliche Wettbewerbe wie den Giro auszeichnen. Die Motivation, die Leistung und das Durchhaltevermögen, die nötig sind, um ein Grand-Tour-Rennen zu gewinnen, sind dieselben Qualitäten, die unsere Traktoren etwa am Acker unter Beweis stellen.“
Schon zur Markteinführung des Methan-Traktors im vergangenen Herbst ist dessen Serienproduktion angelaufen. Die Nachfrage sei stark, heißt es. Der Traktor verspreche Landwirten wie Konsumenten einen Mehrwert, ist man bei New Holland überzeugt. Mit ihm lassen sich Lebensmittel CO2 -neutral oder zumindest CO2-reduziert produzieren. Alles in allem also eine rosige Zukunftsprognose für die vermutlich weiterhin tiefblaue Traktorenmarke.
www.newholland.com

Bernhard Weber

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