Ein Liter Rohmilch wird zur Abrechnung künftig mit dem Faktor 1,03 auf die Menge in Kilogramm umgerechnet. Dies sieht laut Mitteilung der AgrarMarkt Austria eine Novelle der Erzeuger-Rahmenbedingungen-Verordnung vor, die ab 1. Jänner 2022 in Kraft tritt.
Milchabholung in Liter, Bezahlung nach Kilogramm
Milch wird bei der Abholung vom Erzeugerbetrieb bekanntlich fast ausschließlich volumetrisch in Liter gemessen. Anschließend werden die Liter mit einem Faktor in Kilogramm umgerechnet. Diese sind die Basis für die Auszahlung des Milchgeldes an die Erzeuger. Der in Österreich geltende Umrechnungsfaktor wird mit Jahreswechsel von 1,025 auf 1,03 erhöht.
Milch ist schwerer als Wasser
Im Vergleich zu Wasser mit dem annähernden spezifischen Gewicht von einem Kilogramm je Liter (Umrechnungsfaktor 1,00) ist das selbe Volumen an Milch um etwa drei Prozent schwerer. Das heißt, dass ein Liter Milch nun mit 1,03 kg abgerechnet wird. Das höhere spezifische Gewicht der Milch ergibt sich aus dem Gehalt an Eiweiß, Milchzucker und Mineralstoffen, die in Summe auch das spefzifisch leichtere Milchfett übertreffen.
Die Erhöhung des Umrechnungsfaktors von bisher 1,025 auf 1,03 wird mit der verbesserten Technik bei der Milchabholung begründet. Aufgrund größerer Hoftanks und verbesserter Pumptechnik sind die Lufteinschlüsse beim Absaugen geringer geworden.
Kaum Auswirkung auf das Milchgeld
Mit der Anhebung des Umrechnungsfaktors geht Österreich nun konform mit einem Großteil weiterer EU-Länder. In Deutschland gilt der Faktor 1,03 bereits seit Jahresmitte 2021. Den Einfluss auf die Preisbildung für die angelieferte Rohmilch schätzt die AMA als gering ein. Der Erzeugermilchpreis werde von der jeweils aktuellen marktpolitischen Situation bestimmt. Daher werde der monetäre Effekt des erhöhten Umrechnungsfaktors zumindest mittelfristig nicht von Relevanz sein, heißt es in der Aussendung der AMA.
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- Milchgeldrechnung Agrarfoto: agrarfoto.com
