Auch in der laufenden Vermarktungswoche gibt es bei Jungstieren und Schlachtkühen unterschiedliche Vermarktungstendenzen. Bei den Jungstieren herrschen europaweit stabile bis leicht steigende Preisentwicklungen. Vor allem in Deutschland ist das Angebot nach wie vor auf einem sehr niedrigen Niveau, bei leicht verbesserter Nachfrage. Hingegen sind in der Schlachtkuhvermarktung Preisrückgänge zu vermelden, und zwar aufgrund steigender Angebotsmengen bei zurückhaltender Nachfrage bei Verarbeitungsrindfleisch und auch im Export.
In Österreich ist das Angebot bei Jungstierennach wie vor stabile auf überschaubarem Niveau. Der verhaltene Bedarf seitens des Lebensmitteleinzelhandels, sollte sich in den nächsten Wochen wieder leicht verbessern. Gleichzeitig herrscht aufgrund guter Buchungslage in den Tourismusgebieten eine noch sehr gute Nachfrage im Außer Haus Verzehr. Die Notierung ist stabil.
Ganz anders ist die Entwicklung bei den Schlachtkühen. Hier steigen die Angebotsmengen vor allem aufgrund der Trockenheit und der schwachen Ertragsaussichten im Grünlandbereich. Auch der Export gestaltet sich zusehends schwieriger. Vor allem die Kuhfleisch-Export-Kontingente in die Schweiz wurden stark reduziert. Auch die Vermarktung Richtung großer Zerlegebetriebe in Deutschland und Holland bleibt etwas unter den Erwartungen. Nach wie vor ist die schwächere, magere Ware stärker unter Druck als gut gedeckte schwere Kühe. Bei Redaktionsschluss konnte keine Preiseinigung erzielt werden.
Die Schlachtkälberpreise tendieren aufgrund des niedrigen Angebots nach oben.
Preiserwartungen netto für KW 34/’22 (22. bis 28. August)
(Die angegebenen Basispreise sind Bauernauszahlungspreise in Euro/kg, exkl. MwSt., ohne Berücksichtigung von Qualitäts- und Mengenzuschlägen!)
Jungstier HK R2/3 4,34 (=)
Kalbin HK R2/3 4,10 (=)
Kuh HK R2/3 k.N. (Vorwoche: 3,74)
Schlachtkälber HK R2/3 6,45 (+0,20)
Werner Habermann, Arge Rind
