Sie haben Spanien Mitte Dezember per Schiff verlassen, Land war seither aber keines in Sicht. Jetzt warnen Medien vor einem Drama im Mittelmeer, denn 2.600 Rindern warten darauf, dass ihre Schiffe anlegen dürfen. Dies blieb in den vergangenen Wochen aber verwehrt. An Bord ist nämlich die Blauzungenkrankheit ausgebrochen.
Laut der britischen Zeitung „The Guardian“ haben die Schiffe „Karim Allah“ und „Elbeik“ am 18. Dezember die spanischen Häfen Tarragona und Cartagena verlassen. Ziel war der Hafen von Triopolis, da die Rinder in Libyen geschlachtet werden hätten sollen. Wegen des Ausbruchs der Krankheit verweigert Libyens Regierung ebenso wie zahlreiche andere Länder ein Anlegen der beiden Transportschiffe. Sie befinden sich jetzt auf Irrfahrt durch das Mittelmeer.
Spanien verweist auf Gesundheitszertifikate
Die „Elbeik“ wurde vor Lampedusa (Italien) und Alexandria (Ägypten) gesichtet. Nun hat sie vor Famagusta, dem türkischen Teil Zyperns, geankert. Dort seien mittlerweile einige Tiere entladen worden. Die zypriotischen Behörden sollen sich bereit erklärt haben, Unterstützung zu leisten, sollte das Schiff in den Hafen von Larnaca weiterfahren. Die «Karim Allah» mit 900 Rindern an Bord befindet sich vor Sardinien. Die italienische Anwältin Manuela Giacomini hat in Zusammenarbeit mit der Tierschutzorganisation Animal Welfare Foundation (AWF) einen Antrag an das italienische Gesundheitsministerium gestellt, um eine dringende tierärztliche Inspektion des Schiffes durchzuführen.
Wie es zu dem Krankheits-Ausbruch kam, ist nicht geklärt. Seitens des zuständigen Ministeriums in Spanien heißt es, die Tiere hätten das Land mit Gesundheitszertifikaten verlassen und kämen zudem aus Gebieten, die frei von der Blauzungenkrankheit seien.
Tierschutzorganisationen und auch Tilly Metz, Europaabgeordnete der Grünen aus Luxemburg und stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, führen die Erkrankungen darauf zurück, dass die Tiere an Bord einer unnatürlichen und stressigen Umgebung ausgesetzt sind. Das berge immer Risiken wie Krankheitsausbrüche oder Futtermangel.
Die spanischen Behörden gaben jedenfalls an, die Schiffsbewegungen nun zu überwachen und mit mit der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) sowie der Europäischen Kommission in Kontakt zu stehen. Spanien zeige sich bereit, beide Schiffe zurückzunehmen, wird von der EU-Behörde vermeldet.
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