Pilotprojekt: Grundlsee startet „Crowdfunding“ für Kleinbauern

Der Landschaftspflegefonds wirbt um finanzielle Unterstützung zur Erhaltung der traditionellen Klein- und Almbauern.

„Landschaftspflegefonds“, so nennt sich ein in der Gemeinde Grundlsee in der Steiermark neu gegründeter gemeinnütziger Verein, dessen Ziel es ist, durch Unterstützung der bäuerlichen Betriebe seinem Namen auch gerecht zu werden. Initiator der Vereinsgründung ist Bürgermeister Franz Steinegger, der den Startschuss zu dieser rein privatwirtschaftlichen Initiative so kommentiert: „Wir wollen die noch verbleibenden Bauernhöfe in unserer Gemeinde erhalten und ihnen eine Möglichkeit bieten, ihre Höfe weiter zu betreuen und mit gutem Gewissen an eine nächste Generation zu übergeben. Dazu brauchen wir Eure Hilfe, liebe Gesellschaft, liebe Crowd!“

Digitale Dorfgemeinschaft

Der Landschaftspflegefonds wirbt um finanzielle Unterstützung zur Erhaltung der traditionellen Klein- und Almbauern, der Biodiversität, der Felder, Almen und Erbhöfe, der Landschaft allgemein und der kulturellen Traditionen in der Gemeinde Grundlsee. Durch eine Spende wird man Mitglied in der digitalen Grundlseer Dorfgemeinschaft und kann via elektronische Medien beobachten, wofür die Spenden genutzt werden. Als Dankeschön können die Unterstützer zudem als Erste davon erfahren, welche neuen Produkte die bäuerlichen Direktvermarkter produzieren.

Auszahlung nach Öpul-Kriterien

Noch gibt es in der Gemeinde 27 viehhaltende Betriebe – nur halb so viele wie noch 1995.
Ordentliche Mitglieder des Vereins sind die teilnehmenden Bauernfamilien. Vorstand und Obmann werden aus dem Kreis der Bauern gewählt. Dadurch ist gewährleistet, dass die Auszahlung gut, fair und transparent abläuft. Die eingesetzten Gelder kommen zu hundert Prozent den Bauernhöfen zugute. Bei den Kriterien zur Auszahlung orientiert man sich an den Daten aus Öpul bzw. Berghöfekastaster. Erstes Etappenziel des Vereins ist ein monatliches Spendenaufkommen von monatlich 21.600 Euro. Im Schnitt könnten damit je 800 Euro an die 27 Betriebe ausbezahlt werden. Dies soll es ermöglichen, den Betrieb zumindest in Teilzeitarbeit zu erhalten.

Quelle: Gemeinde Grundlsee
Bürgermeister Franz Steinegger ist der Initiator des Pilotprojekts.

Pilotprojekt zur Rettung der Kleinstbauern

Bürgermeister Steinegger: „Das Projekt ist ein Pilotprojekt. Wenn es gelingt, könnte es in andere Regionen übertragen werden – überall dorthin, wo noch Kleinstbauern zur Rettung da sind. Und es könnte in weiterer Folge gelingen, die Politik, Förderlandschaft und die Gewissensfrage an die Gesellschaft zu stellen, wie einfach und schnell man eine uralte Kultur untergehen lassen will und kann.”

www.landschaftspflegefonds.at

- Bildquellen -

  • 201221 Bgm Steinegger Grundlsee Web: Gemeinde Grundlsee
  • 200820 Grundlsee Web: www.landschaftspflegefonds.at
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QuelleH.M.
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