Die Forderung ist nicht neu: Bessere Anrechnung der Kinderbetreuungszeiten für die Pensionsberechnung. Die OÖVP will dieser Diskussion nun neuen Schwung verleihen und kündigt für den Herbst eine Initiative im Landtag an.
Vier Jahre pro Kind
Konkret fordert der OÖVP-Landtagsklub mittels Initiative an den Bund die Anrechnung von vier Jahren pro Geburt bei der Pensionsberechnung. Bisher gilt im Wesentlichen: Wird in den vier Jahren ab der Geburt ein weiteres Kind geboren, so werden die sich überlappenden Zeiträume nur ein-mal gezählt. Eine Ausweitung der Pensionsanrechnung würde vor allem Frauen für die spätere Pensionsberechnung unterstützen.
OÖVP-Klubobfrau und Familiensprecherin Helena Kirchmayr: “Immer mehr Männer engagieren sich erfreulicherweise in der Kinderbetreuung, dennoch leisten Frauen nach wie vor den grööten Teil der Familienarbeit. Oft sind Frauen längere Zeit teilzeitbeschäftigt, um genügend Zeit mit den Kindern zu verbringen. Das wirkt sich allerdings entsprechend bei der Pensionsberechnung aus.” Neben dieser Maönahme soll auch die Möglichkeit des freiwilligen Pensionssplittings von bis zu vier auf bis sieben Jahre pro Kind erweitert werden, fordert die OÖVP. Pensionssplitting heiöt, dass derjenige Elternteil, der sich nicht hauptsächlich der Kindererziehung widmet und erwerbstätig ist, für die ersten vier Jahre bis zu 50 Prozent seiner Teilgutschrift auf das Pensionskonto jenes Elternteiles übertragen lassen kann, der beim Kind zuhause ist. Für Kirchmayr wäre die Umsetzung ein Schritt in Richtung mehr Partnerschaftlichkeit mit dem Ziel echter Wahlfreiheit: “Unterstützung bei der Kindererziehung bedeutet nicht nur den Ausbau der Betreuungseinrichtungen.”
Bildungskompass soll Entwicklung fördern
Um die Kindererziehung an sich geht es in einer anderen Initiative, in der Oberösterreich Vorreiter ist. Ein Bildungskompass soll die Entwicklung von Kindergartenkindern dokumentieren, um in der Schule bestmöglich auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Vorige Woche wurde er als bundesweite Initiative von Familienministerin Sophie Karmasin vorgestellt, ab Herbst sollen die Verhandlungen dazu mit den Ländern beginnen. “Der Bildungskompass ist eine wichtige und sinnvolle Maönahme, um Kinder in ihrer Entwicklung individuell zu fördern”, begrüöt Landeshauptmann-Stellvertreter Thomas Stelzer diesen Vorstoö.
In Oberösterreich sei man diesbezüglich aber bereits einige Schritte weiter, Schon mit Beginn des neuen Kindergartenjahres startet ein Pilotversuch des “Bildungskompass Oberösterreich”. Bereits 90 Kindergartenbetreiber haben sich für den Pilotversuch gemeldet. Im Frühjahr 2017 wird dieser evauliert und soll dann flächendeckend in Oberösterreich eingeführt werden. Der Bildungskompass dient einem besseren Übergang vom Kindergarten in die Volksschule. Bisher war die Informationsweitergabe an der Schnittstelle zwischen Kindergarten und Volksschule nicht wie gewünscht möglich.