Die Statistik Austria hat die jüngste Schätzung für die heurige Obsternte in Österreich veröffentlicht. Demnach werden neben starken Ausfällen im Steinobstbau, vor allem durch die Spätfröste im Frühjahr, nun auch für Winterkernobst teils massive Einbußen erwartet. Zusätzlich setzten in den vergangenen Wochen schwere Unwetter mit Hagel den Obstkulturen zu.In den Erwerbsobstanlagen dürften die Einbußen bei Kirschen und Weichseln in Niederösterreich ein beachtliches Minus von einem Drittel zum Vorjahr betragen. Im Burgenland wird mit einem Minus von 43 Prozent (%) zu 2015 gerechnet, während in Oberösterreich der Ernteausfall sogar bei 90 % liegen könnte. Aus der Steiermark, wo die Frostschäden heuer besonders hoch sind, liegen der Statistik Austria derzeit keine aktuellen Ertragsschätzungen aus dem Erwerbsobstbau vor.
Winterkernobst
Erste Schätzungen für Winterkernobst (zu mehr als 90 % Äpfel, der Rest sind Birnen) gehen in Niederösterreich von einer Produktion von 11.100 t (-37 % zu 2015) und in Oberösterreich von 10.400 t (+15 %) aus. Im Burgenland könnten 5100 t geerntet werden (-40 %). In der Steiermark haben die Frostschäden zum Teil zu Totalausfällen geführt (die BauernZeitung berichtete).
Extensivanlagen
In den heimischen Extensivobstanlagen (landwirtschaftlicher Streuobstbau) ist gegenüber 2015 bei Kirschen mit einem Minus von 41 % und bei Weichseln von 44 % zu rechnen. Bei Ribiseln und Stachelbeeren dürfte die Ernte im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Drittel geringer ausfallen. Auch bei Winteräpfeln wird das Ertragsniveau aufgrund der ungünstigen Frühjahrswitterung voraussichtlich um 36 % im Vergleich zum Vorjahr zurückfallen, bei Winterbirnen um 31 % und bei Mostbirnen um 38 %. AIZ