Im Juli übergab die Verteidigungsministerin weitere fünf neue Bergefahrzeuge an ihre Truppe. Bundesweit laufen derzeit 78 neue Bauprojekte in den Bundesheer-Kasernen. Und auch die gezielte Aufrüstung der Miliz ist Klaudia Tanner ein Anliegen.

Die Aufgabenbereiche des Bundesheeres sind bekanntlich sehr breit gefächert. „Die neuen Fahrzeuge sind nicht nur für Bergungen von militärischem Gerät notwendig, wir unterstützen damit in Assistenzeinsätzen auch unsere Bevölkerung.“ Nach mehreren schweren Unwettern seit Sommerbeginn in Teilen Österreichs seien auch hunderte Soldatinnen und Soldaten für Aufräumarbeiten abkommandiert worden. „Für deren Arbeit ist es wichtig, dass wir adäquates und sicheres Arbeitsgerät, natürlich auf dem neuesten Stand, zur Verfügung haben,“ betont Tanner.

Bisher standen dem Heer dafür geländegängige Steyr-LKW, Kranwägen und schwere ÖAF Zugfahrzeuge mit 25 t Tiefladeanhänger zur Verfügung. Die meisten Fahrzeuge wurden aufgrund ihrer langen Nutzungsdauer mittlerweile ausrangiert. Also musste entsprechender Ersatz beschafft werden. Die fünf nun ausgehändigten Fahrzeuge kommen bei den jeweiligen Batallionen in Allentsteig, Mautern, Melk, Gratkorn und Hörsching zum Einsatz. Unter Ministerin Tanner, bis Anfang 2020 Direktorin des NÖ Bauernbundes, wurden bisher 71 Millionen Euro in solch neues Gerät investiert, in Summe in 71 leichte und 24 mittlere Bergefahrzeuge, bestückt mit einer oder zwei 12 t-Rahmenwinden, sowie in 35 Tiefladeanhänger. Leichte Bergefahrzeuge kosten rund 490.000 Euro, mittlere 1 Million Euro, ein moderner 30 t-Tiefladeanhänger schlägt sich mit etwa 270.000 Euro zu Buche. 

Autarke Kasernen

Vorangetrieben hat Tanner auch die Umsetzung möglichst autarker Bundesheer-Kasernen durch Einsatz von alternativen Energiequellen oder den Bau neuer Unterkunftsgebäude und die Sanierungen von veralteten Gebäuden. 2021 wurden dafür knapp 126 Millionen Euro aufgewendet, 2022 will man etwa 170 Millionen Euro investieren – in Photovoltaikanlagen oder energieeffiziente Bauweisen. Tanner.: „Bis 2025 werden 100 Kasernen autark gemacht, um unabhängig von externen Energiequellen zu sein. Nur so bleiben unsere Soldatinnen und Soldaten im Notfall einsatzfähig und können zivile Kräfte, etwa während eines Blackouts, unterstützen. Auch das zum Schutz der Bevölkerung.“

Wichtig ist, dass wir adäquates, sicheres Arbeitsgerät zur   Verfügung haben, Klaudia Tanner

Bisher vom im Vorjahr gestarteten Autarkie-Projekt profitiert haben

  • Wiener Stifts-Kaserne (1,4 Mio. Euro)
  • Kommandogebäude in St. Pölten (2,3 Mio. Euro)
  • Andreas-Hofer-Kaserne in Tirol (1,1 Mio Euro)
  • Stellungskommission für Wien/Burgenland in Wien-Stammersdorf wird um 14 Mio. Euro neu gebaut, samt Sanierung des Militärspitals.
  • Lager Kaufholz in Allentsteig soll neue Unterkünfte erhalten (um 13 Mio. Euro).
  • Kaserne Mauern wird saniert.
  • Ein Vorzeigeprojekt ist das neue Unterkunftsgebäude in der Kaserne Feldbach, erbaut nach „klimaaktiv Gold Standard“ aus umwelt- und klimaschonenden Materialien.
  • Nähe Villach soll ein Großkasernen-Neubau um 120 Mio. Euro kommen.

Sondermittel für Miliz

Weil auch Milizsoldatinnen und Milizsoldaten ein wichtiger Teil des Wehrsystems sind, die in erster Linie ihren privaten Berufen nachgehen und für Übungen oder sicherheitspolizeiliche Einsätze einberufen werden, hat Tanner auch Gelder für diesen Bereich sichergestellt. „Damit unsere Miliz handlungsfähig und mobil bleibt, investieren wir in Mannesausrüstung, Funkgeräte, Nachtsichttechnik und Fahrzeuge, und generell in den Schutz unserer Soldatinnen und Soldaten. Für 2022 stehen Sonderinvestitionsmittel in Höhe von 70 Millionen Euro alleine für die Miliz zur Verfügung.“ 

- Bildquellen -

  • Ministerin Klaudia Tanner: BMLV/Carina Karlovits
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AUTORBernhard Weber
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