Maschinenring: Digital im Kernbereich Agrar

Auf das Jahr 2020 blickte der Maschinenring Oberösterreich, die größte landwirtschaftliche Dienstleistungsorganisation, kürzlich bei seiner Generalversammlung zurück.

Maissaat mithilfe präziser Spurführungssysteme.

Getagt wurde heuer auf dem Linzer Flughafen. Ein Ort, der auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen mag, doch Insider wissen: Der Maschinenring macht den Winterdienst am Flughafengelände. Maschinenring-Landesobmann Gerhard Rieß eröffnete die Landesversammlung, bei der ein Rückblick auf das Geschäftsjahr 2020 im Mittelpunkt stand – und damit ein Rückblick auf das erste Jahr mit der Zusatzherausforderung „Covid-19“. „Der Maschinenring ist krisensicher und systemrelevant“, so Rieß, und verwies auf das breite Einsatzfeld, das 2020 bis hin zum Maskenverteilen vor Supermärkten gereicht habe. Insgesamt sei der Maschinenring, dessen Kernaufgabe nach wie vor die Sicherstellung der Leistungen für die Mitglieder sei, gut durch die Krise gekommen.

Digitalisierung: Auch interne Abläufe weiter optimieren

Das Geschäftsleiter-Trio, bestehend aus Franz Moser, Christian Reiter und Robert Resch, brachte die Zahlen und thematischen Details. So wird intern etwa weiter daran gearbeitet, Geschäftsprozesse zu digitalisieren und damit auch das Qualitätsmanagement zu verbessern. „Dass die Digitalisierung weiter vorangetrieben werden muss, ist durch Corona noch stärker in den Fokus gerückt“, sagt Moser. Die erst vor wenigen Wochen gestartete Maschinenring-Akademie soll helfen, den akuten Fachkräfte-Mangel zu lindern, indem Personal aus- und weitergebildet werden kann. Und das nicht mehr nur in Präsenz-Kursen, sondern auch via E-Learning. „Das Thema Personalbeschaffung ist eine große Herausforderung, die uns jeden Tag beschäftigt“, so Moser.

Der Agrarbereich sei bereits zu einem breiten Segment angewachsen und müsse als Kernkompetenz des Maschinenringes bewahrt werden, ebenso die Soziale Betriebshilfe, die durch auf lange Sicht fehlende Betriebshelfer vor steigenden Herausforderungen steht. Konzepte für fixe Dienstnehmer sind daher notwendig. Als ein „Meilenstein“ wurde die Neuausrichtung der Mitgliederkommunikation via landesweiter Maschinenring-Zeitung bezeichnet (ab 2022), auch die neuen Medien sollen verstärkt genutzt werden.

„Die Soziale Betriebshilfe muss sichergestellt werden und weiter eine Kern-kompetenz bleiben.“

Der „Maschinenring-Service“ als ge­werbliche Tochter der Dachorganisati­on habe 2020 nach zuletzt steiler Kurve nach oben einen Einbruch hinnehmen müssen. Ein Grund dafür sei der extrem milde Winter gewesen, was bei einem Winterdienst-Anteil von 40 Prozent natürlich spürbar ist. Generell befinde man sich bei Dienstleistungen permanent im Verdrängungsmarkt, „die allgemeine Teuerung kommt im Dienstleistungsbereich nicht an“, sagt Christian Reiter. Bauchweh bereite auch der Forst- und Energiebereich mit seinen kurzlebigen Verträgen, fehlender Planungssicherheit und Druck durch Holzmengen aus dem Ausland.

Agrarbetreuer Markus Schwaiger gab einen kurzen Überblick über die digitalen Errungenschaften, die Landwirte über den Maschinenring bereits nutzen können: Zwei „Smart-Antennen“, die beim Generieren und Digitalisieren von Grenzen helfen, das Paket „Spur-Profi“, welches der Landwirt für sein Traktorterminal aufbereitet bekommt oder die neue Vermittlungsapp „Teamwork“, die beim Vermitteln von Produkten, Dienstleistungen und Maschinen hilft – von der Buchung bis hin zur Abrechnung.

Die Anzahl der Mitglieder ist mit 19.647 stabil geblieben. Insgesamt verbuchte der Maschinenring OÖ in seinen drei Geschäftsfeldern Agrar, Service und Personalleasing 2020 einen Umsatz von 93,7 Millionen Euro, das ist ein Minus von 10,8 Prozent gegenüber 2019.

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  • Maschinenring RTK: MR
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AUTORGabi Cacha
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