Die Silvesternacht war in Wien-Favoriten von Randalen geprägt, die Polizei machte mehrere Jugendliche ausfindig, die dafür verantwortlich sein sollen. Standard-Kommentator Hans Rauscher verfasste daraufhin in seiner Kolumne unter anderen die Zeilen: “Krawall bei Lass-die-Sau-raus-Gelegenheiten gibt’s traditionell auch unter der heimischen Landjugend. Aber die Vorfälle häufen sich, und sie gehen von jugendlichen Mobs aus: Sturm auf eine Kirche, Attacken von türkischen Nationalisten auf Kurden.”
Die offizielle Vertretung der Landjugend Österreich reagiert genau darauf mit Empörung. „In Wien-Favoriten randalieren u.a. Syrer und Iraker in der Silvesternacht unter „Allahu Akbar“-Rufen, demolieren die Schaufenster eines Juweliergeschäftes und beschießen Polizeikräfte mit Böllern. Und einem der führenden Meinungsjournalisten des Landes fällt nichts Besseres ein, als diese kriminellen Vorfälle mit Landjugend-Festen zu vergleichen“, so die Bundesleitung der Landjugend Ramona Rutrecht und Martin Kubli. Der Vergleich werde aufs Schärfste zurückgewiesen, rechtliche Schritte “gegen diese Unterstellung” geprüft, so Ruprecht und Kubli, die außerdem eine öffentliche Entschuldigung von Hans Rauscher fordern.
„Dieser Vergleich soll offenbar der Verharmlosung der Vorfälle in Favoriten in der Silvesternacht dienen und zwar auf dem Rücken Zehntausender Jugendlicher, die in keiner Weise etwas damit zu tun haben. Egal ob Herr Rauscher die Landjugend als Organisation oder Jugendliche am Land generell gemeint hat: Das ist eine Verunglimpfung einer ganzen Generation von Jugendlichen im ländlichen Raum, die wir uns nicht gefallen lassen“, so die Landjugend-Vertreter. Kriminelle Vorfälle seien zu verfolgen und zu ahnden und nicht mit unpassenden Vergleichen zu relativieren. “Die Landjugend als Organisation steht für Zusammenhalt, Gemeinschaft, auch für die Veranstaltung von Festen (wenn das wieder möglich ist), aber ganz bestimmt nicht für Gewalt, Randale oder Islamismus. Wir, die Landjugend sind ein konstruktiver Verein, wir ermöglichen Dinge und zerstören nicht”, so die Landjugend-Vertretung.
“Der Standard” hat in der Zwischenzeit online die Reaktion der Landjugend im Anschluss an den betreffenden Kommentar veröffentlicht.
(red.V.S.)
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