Beim Bäuerlichen Jungunternehmertag 2019 der Landjugend Österreich in Kooperation mit der Österreichischen Jungbauernschaft drehte sich alles um zentrale Zukunftsthemen wie kritische Mediennutzung in der Rolle als KonsumentInnen und bäuerlicher ProduzentInnen, um Risikovorsorge in Zeiten sich ändernder Klimabedingungen und mögliche Antworten in Form von innovativen Start-ups. Mehr als 160 BesucherInnen waren dafür am 24. Oktober in die HBLA Pitzelstätten in Kärnten gekommen und lauschten den Ausführungen von ExpertenInnen und innovativen JunglandwirtInnen.
“Die bäuerliche Jugend muss es sich zur Aufgabe machen, in der Kommunikation einen selbstbewussteren Weg einzuschlagen. Wir müssen zu 100% hinter den Produkten stehen, die wir mit höchster Professionalität auf unseren Höfen erzeugen. Nur wenn wir dem Produkt in der Außenwirkung und aus tiefster Überzeugung einen Wert geben, ist der Konsument auch bereit den Preis zu zahlen, den wir für unsere hochwertige Produktion benötigen”, betonte Bundesleiter Martin Kubli.
“Der bäuerliche Jungunternehmertag zeigt jedes Jahr aufs Neue, wie dynamisch und vielfältig, aber auch wie innovativ die heimische Landwirtschaft ist”, so Franz Xaver Broidl, Bundesobmann der Österreichischen Jungbauernschaft.
Fake News und seine Folgen für die Landwirtschaft
Josef Siffert, Pressesprecher der LK Österreich, sprach über Fake News und ihre Folgen von denen auch die Landwirtschaft keineswegs verschont bleibt. Siffert brachte einige Beispiele wie die Landwirtschaft in der Vergangenheit verunglimpft wurde und schlussfolgerte: “Um Klicks und Leser buhlenden Redakteuren kann man nur mit tiefer und breiter Information entgegentreten.”
Markus Gull, CEO der Gull Company, Markenexperte und Autor, verdeutlichte wie JunglandwirtInnen mit gezieltem Storytelling ihre Produkte gewinnbringend auf dem Markt platzieren können. “Gerade kleine und mittlere Unternehmen brauchen eine solche starke Story unbedingt”, lautete der Ratschlag von Gull.
Insektenkost aus dem Lavanttal
Lisa-Marie Schaden machte dem Publikum Appetit auf Insektenkost aus ihrer Wurmfarm nahe Bad Leonfelden im Lavanttal in Kärnten. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Andreas Koitz startete sie 2018 mit der Vermarktung von Mehlwürmern aus biologischer Produktion. Hauptabnehmer der mittlerweile vergrößerten Produktpalette für Insektennahrung sind aktuell Gastronomen, Sportbegeisterte, Gesundheitsbewusste, neugierige Menschen sowie Personen, denen Tierwohl und Proteinqualität wichtig sind.
Um die Folgen des Klimawandels ging es in der Keynote von Johann Fank, Experte der Österreichischen Hagelversicherung. “Landwirte sind zunehmend mit den Herausforderungen durch Extremwetterereignisse konfrontiert und können sich durch eine ausreichende und umfassende Risikovorsorge vor der Gefahr einer wirtschaftlichen Katastrophe schützen”, so Fank.
Beim Round Table wurden die Themen von Astrid Brunner, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Kärnten, Sandra Uschnig von den Jungbauern und Martin Kubli, Bundesleiter der Landjugend, vertiefend diskutiert.
Landjugend ermöglicht Weiterbildung und Information
Mit dem Bäuerlichen Jungunternehmertag hat die Landjugend Österreich einmal mehr ihre Vorreiterrolle als Weiterbildungs- und Anlaufstelle für junge Menschen in agrarischen Fragen bewiesen. Ein wesentliches Thema dabei ist stets die Vorbereitung der Hofübernahme. Zu diesem Zweck gibt es u.a. eine Hofübergabe/Hofübernahme-Broschüre, die kostenlos in allen Landjugendreferaten der Bundesländer sowie im Referat der Landjugend Österreich erhältlich ist. Zusätzlich steht sie unter www.landjugend.at als Download zur Verfügung.
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- LJOE BaeuerlicherJungunternehmertag 2019 3: Landjugend Österreich