Kommentar von Martin Kugler,
Martin Kugler, Wissenschaftskommunikator am Austrian Institute of Technology
Zu feucht, zu warm, zu stürmisch: Das war, klimatisch betrachtet, das Jahr 2020. Der eben veröffentlichte Klimastatusbericht dokumentiert einmal mehr, wie sehr die Klimaerwärmung unser aller Leben verändert und welche Auswirkungen er auf die Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanze hat.
Der von uns Menschen verursachte Klimawandel bewirkt nicht nur einen stetigen Temperaturanstieg, der sich beispielsweise an den Gletschern ablesen lässt, die Jahr für Jahr ohne Unterlass schrumpfen – die Pasterze, Österreichs größter Gletscher, wurde im Vorjahr um weitere 52 Meter kürzer.
Die größten Sorgen bereiten die immer häufiger auftretenden Wetterextreme. Etwa lange Hitzewellen, Dürreperioden oder Sturmfronten.
Die Tageszeitung „Die Presse“ berichtete kürzlich unter der Schlagzeile „Hitzewellen zerstören die Ernten von morgen“, dass die Menschheit zehn Prozent der jährlichen Ernten wegen Extremwetterereignissen verlieren könnte.
Zahlreiche Umfragen belegen, dass den allermeisten Menschen mittlerweile bewusst ist, wie dramatisch die Lage ist – daran hat auch die Corona-Krise nichts geändert.
Und nun scheint tatsächlich auch die Politik das Problem ernsthaft anzupacken: Im „Comebackplan“ zur Bewältigung der Corona-Krise, den die Regierung derzeit ausarbeitet und mit sehr viel Geld unterfüttern will, steht einer der drei Schwerpunkte unter dem Titel „Ökologisierung & Digitalisierung“. Allerdings: Konzepte und zahnlose Strategien gibt es bereits zuhauf – die Menschen wollen endlich konkrete Taten sehen!