Kommentar von Martina Rieberer,
Chefin vom Dienst
Uneinig sind sich die international anerkannten Autoren des IPCC-Berichtes darin, welchen Anteil genau die Landwirtschaft und speziell die Rinderhaltung am weltweiten CO2-Ausstoß und an den Methan-Emissionen ausmacht. Einig sind sie sich jedoch in der Frage, dass wir angesichts steigender Bevölkerungszahlen und der trotz wirtschaftlichen Krisen wachsenden Wohlstandsgesellschaft unsere Landnutzung und auch unsere Ernährung künftig anpassen müssen. Der Bericht bietet Lösungsvorschläge für alle Lebensbereiche. In den Kapiteln Landwirtschaft und Landnutzung wird mit den Begriffen ‚nachhaltige Intensivierung‘ und ‚standortgerechte Landwirtschaft‘ hantiert. Und auch unsere Ernährung soll einen Ticken pflanzenbasierter werden und so eine weitere Reduktion des persönlichen ökologischen Fußabdrucks gelingen. Während NGO’s mit erhobenem Zeigefinger eine Reduktion des Fleischkonsums von 50 Prozent und mehr einfordern, sprechen sich die Autoren des IPCC-Berichtes für eine moderatere Reduktion von rund 15 Prozent aus. Zumindest in jenen Ländern der Welt, wo heute schon zu viel Fleisch konsumiert wird. Hingegen sollte in jenen Entwicklungsländern, wo Eiweißmangel zu Unter- und Fehlernährung führt, der Fleischkonsum angehoben werden.
Es handelt sich wie so oft nicht ausschließlich um ein Mengen-, sondern auch um ein weltweites Verteilungsproblem. Von einem völligen Verzicht auf Fleisch raten die Autoren im IPCC-Bericht ab. Angesichts teils völlig überzogener Preise für vegane Würstchen oder Burgerpatties aus Erbsen, wird die Lösung für Herrn und Frau Österreicher künftig ohnehin der moderate Mittelweg sein.