Auf den heimischen Kartoffelfeldern schreitet die Haupternte zügig voran, entsprechend groß ist derzeit das verfügbare Angebot. Die Erträge der Hauptsorten fallen regional sehr unterschiedlich aus. Die Bandbreite reicht von überdurchschnittlichen 30 Tonnen pro Hektar (t/ha) in OÖ bis unter 30 t/ha im Marchfeld. Drahtwurmbefall, Fäulnis und Beschädigungen bereiten gebietsweise erhebliche Probleme und schmälern entsprechend die Nettoerträge.
Die Absatzseite zeigt sich weiter unspektakulär. Die Inlandsnachfrage läuft stetig auf saisonüblichem Niveau. Am Exportmarkt fehlt es an neuen Impulsen.
Die Preislage bleibt ebenfalls unverändert. In Niederösterreich werden für mittelfallende Ware meist 12 Euro/dt bezahlt. Übergrößen werden um 5 bis 8 Euro/dt übernommen. Für drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel sind bis zu 18 Euro/dt zu erzielen.
Angebotsdruck auch in Deutschland
Der deutsche Speisekartoffelmarkt bleibt weiterhin von einem viel zu großen Angebot geprägt. Daran ändert auch die anhaltende Trockenheit in einigen Landesteilen nicht viel. Unter den bisweilen extrem trockenen Bedingungen ist eine beschädigungsfreie Ernte ohne Vorberegnung kaum möglich. Der größte Angebotsdruck kommt weiterhin aus den Überschussgebieten in Norddeutschland. Hier läuft die Ernte auf Hochtouren, bei meist guten Erträgen steht eine entsprechend große Menge für den überregionalen Versand oder für den Export zur Verfügung.
Im deutschen LEH laufen diese Woche die saisonüblichen Einkellerungsaktionen an. Dies sollte den Absatz beleben und den Angebotsdruck doch etwas reduzieren.
Die Erzeugerpreise konnten sich auf dem Vorwochenniveau behaupten. Im Bundesdurchschnitt wurden für Speisekartoffeln meist zwischen 10 und 12 Euro/dt bezahlt.
Martin Schildböck, LK NÖ