Kartoffelmarkt KW 32/’22: Haupternte heuer mit schwächeren Erträgen

Die Heurigensaison klingt heuer recht ausgeglichen aus. Der heimische Markt ist bisher gut mit Speiseware versorgt. Aktuell stehen die Restbestände der ertragreichen Frühsorten in der Vermarktung, zudem sind auch schon Anschlusssorten verfügbar. Der Vermarktungsdruck hat aber spürbar nachgelassen.
In Ostösterreich dürfte das Ertragsniveau bei den Anschluss- und Hauptsorten sowohl in den Trocken- als auch in den Bewässerungsgebieten deutlich unter dem Vorjahr liegen. Zudem steigt der Krankheitsdruck aufgrund der zuletzt feuchtwarmen Witterung. Auch wird gebietsweise von vermehrten Drahtwurmbefall berichtet. Alles in allem sind die Erwartungen an die heurige Speisekartoffelernte also recht gedämpft.
Einige Kartoffelhändler haben bereits entsprechende Preiserhöhungen in den kommenden Wochen in Aussicht gestellt. Es soll damit ein Abwandern der Ware in den Export verhindert werden, denn am europäischen Markt ist gute Lagerware gefragt.
Die Erzeugerpreise haben sich aktuell auf dem Vorwochenniveau eingependelt. In NÖ und dem Burgenland wurden zu Wochenbeginn für Heurige meist 15 bis 25 Euro/dt bezahlt. In Oberösterreich liegen die Preise unverändert bei 25 Euro/dt und in der Steiermark bei 28 bis 32 Euro/dt.

Deutschland: Trockenheit und Hitze schmälern Erträge

Am deutschen Speisekartoffelmarkt ist das Angebot an Frühsorten weiterhin gut ausreichend. Vielerorts wurden aber die Übermengen schon einigermaßen abgebaut. Die Nachfrage des Lebensmitteleinzelhandels nach Speisekartoffeln blieb hitze- und ferienbedingt ruhig.
Die Erzeugerpreise gaben nur noch geringfügig nach. Für festschalige Frühkartoffeln wurden zu Wochenbeginn im Bundesdurchschnitt 28 bis 32 Euro/dt bezahlt.
In den kommenden Wochen rechnet man mit einer merklichen Entspannung am Speisekartoffelmarkt. In Deutschland aber auch in vielen anderen westeuropäischen Anbaugebieten haben die Anschluss- und Hauptsorten in den letzten Wochen unter der anhaltenden Trockenheit und Hitze gelitten. Für die europäische Haupternte werden mittlerweile deutliche Ertragseinbußen befürchtet.

Martin Schildböck, LK NÖ

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QuelleH.M.
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