Der heimische Speisekartoffelmarkt bleibt sehr gut versorgt. Besonders bei freier Ware nimmt die Abgabebereitschaft stetig zu. Gleichzeitig sind die Händler noch sehr gut versorgt, wobei aber sehr hohe Absortierungsanteile für erhöhten Warendurchsatz sorgen.
Auf der Absatzseite laufen die Verkäufe an den Lebensmitteleinzelhandel auf stabil hohem Niveau, auch wenn das Sortiment bereits um die ersten Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum erweitert wurde. Neben den Verkaufsmengen in Gastronomie und Hotellerie fehlen dem heimischen Erdäpfelmarkt auch die Exportmöglichkeiten. Exportlieferungen sind wenig lukrativ, weil Preisdruck und Qualitätsanforderungen durch den Wettbewerb mit Ware aus anderen EU-Ländern beständig zunehmen.
Die Erzeugerpreise sind weiter unverändert. In Niederösterreich werden für mittelfallende Ware weiterhin meist 12 Euro/dt bezahlt. Übergrößen werden um 5 bis 8 Euro/dt übernommen. Für drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel sind bis zu 18 Euro/dt zu erzielen.
Auch bei der Vermarktung von Biokartoffeln herrscht in dieser Saison ein Angebotsdruck. Der LEH allein kann die reichlich zur Verfügung stehende Ware nicht aufnehmen, andere Absatzwege laufen aber nur stockend.
Großes Angebot auch in Deutschland
Am deutschen Speisekartoffelmarkt bleibt das umfangreiche Angebot ebenfalls marktbestimmend. Zwar sind die Flächenlager mittlerweile geräumt, aber der Abverkauf von ungekühlten Kistenlägern ist deutlich verzögert. Der Absatz in den LEH bleibt zufriedenstellend. Die Verschiebung von Ware mit Qualitätsmängeln in die Stärkeproduktion wird durch das bevorstehende Ende der Stärkekampagne aber auslaufen. Hoffnung setzen die deutschen Händler auf verstärkte Exporte nach Südosteuropa.
An den Erzeugerpreisen ergab sich kaum Änderung. Im Bundesdurchschnitt wurden für qualitativ einwandfreie Speisekartoffeln weiterhin meist 10 bis 11 Euro/dt ausgewiesen. Dabei liegen die Kartoffelpreise bei überregionalem Versand auch darunter und für gekühlte Kistenware in Topqualität auch darüber.
Marianne Priplata-Hackl, LK NÖ