Holz effizienter nutzen

Als Bau- und Werkstoff und vor allem auch als Energieträger hat Holz viel Potenzial, das hierzulande noch lange nicht ausgeschöpft ist. Das soll sich rasch ändern, sind sich alle Branchevertreter einig.

Elisabeth Köstinger: Gipfelgespräch mit Holz- und Forstwirtschaft war Auftakt für rot-weiß-rote Holzinitiative und Denkfabrik Holz. FOTO: BMLRT/Paul Gruber

Mit Vertreterinnen und Vertretern des Forst- und Holzsektors hat Ministerin Elisabeth Köstinger bei einem Forst & Holz-Gipfel am Montag in Wien nach intensiven Gesprächen über die holzbasierte Wertschöpfungskette die Österreichische Holzinitiative vorgestellt und den Startschuss für eine Denkfabrik Holz namens „woodCircle“ gegeben.
Immerhin sei die Forst- und Holzwirtschaft mit 300.000 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber in Österreich, und das in vielen Regionen, so Köstinger. Die Nutzung von Holz – dem mit Abstand wichtigsten nachwachsenden Rohstoff im Land – als Bau-, Werk- und Energiestoff sei eine wesentliche Säule der Wirtschaft. „Holzverwendung ist nicht nur ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Es trägt auch zu unserer Eigenständigkeit bei“, sagt Köstinger. Gerade der Ukraine-Krieg verdeutliche, „wie wichtig es ist, unsere erneuerbaren Ressourcen zu steigern und von Importen unabhängig zu werden. Mit der Holzinitiative setzen wir genau dort an. Dafür investieren wir 93 Millionen Euro“.

Die Holzinitiative
Sie gehört zu den Schwerpunkten des mit 350 Mio. Euro dotierten Waldfonds, um den Rohstoff Holz als Bau- und Werkstoff sowie als Energieträger effizient und innovativ zu nutzen. Mit Holz werden andere CO2-intensive Baustoffe ersetzt und CO2 gleichzeitig auch gespeichert. „Also ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz“, betont
Köstinger.

Denkfabrik Holz
Das Gipfelgespräch war auch Auftakt für den Think-Tank Holz. Dabei geht es um die Vermittlung, Diskussion und Abstimmung der vielen Aktivitäten der Österreichischen Holzinitiative. Experten aus Verwaltung, Wirtschaft, Forschung und Wissenschaft sollen gemeinsam mit der Politik über Herausforderungen der stofflichen und energetischen Holzverwendung beraten und Impulse für sektorübergreifende Entwicklungen im Sinne der Bioökonomie und der Kreislaufwirtschaft setzen.
Zwei aktuelle Studien belegen die hohe wirtschaftliche Relevanz der Forst- und Holzwirtschaft für die Regionen und zeigen deren Potenzial auf. Laut Economica-Studie ist jeder 15. Arbeitsplatz im Land auf den Sektor zurückzuführen. Eine Reduktion des Holzeinschlags um 10 Prozent würde mehr als 25.000 Jobs in der Branche und darüber hinaus in Zulieferbetrieben gefährden. Und laut Wirtschaftsforschern des WIFO ergeben eine Million zusätzlich geerntete Festmeter Holz als Bauholz 80 Mio. Euro mehr an Wertschöpfung und 1.400 Arbeitsplätze mehr in Österreich.
Enormes Potenzial hätten auch Kraftstoffe aus Holz. Aus 1 Mio. Festmeter Holz ließen sich 90 Mio. Liter Biosprit zur Substitution von fossilem Diesel herstellen. 1.400 neue Arbeitsplätze inklusive sowie Fernwärme als Nebenprodukt.
Die Vertreter der Waldbauern und die Holzindustrie haben die Ergebnisse des Forst- & Holz-Gipfels begrüßt.

- Werbung -
AUTORRed. SN
Vorheriger ArtikelJägerschaft hat den Abschussplan erfüllt
Nächster ArtikelBis Ende April Meldefrist für Nebentätigkeiten