Jägerschaft hat den Abschussplan erfüllt

Jagd und Landwirtschaft sind untrennbar miteinander verbunden. Die weiterhin gute Zusammenarbeit ist aufgrund der aktuellen Herausforderungen unabdingbar.

Bei Rehwild (104 %) und Rotwild (103 %) wurde der Abschuss sogar übererfüllt.

In Oberösterreich funktioniert die Zusammenarbeit von Jägerschaft und Grundeigentümern sehr gut. Der Forst-Jagd-Dialog, gemeinsame Praxis-Projekte und Gesetzesvorhaben tragen maßgeblich dazu bei“, betont Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger. Für sie sind Jäger und Grundeigentümer zwei starke Partner, die bei den zahlreichen aktuellen Aufgabenstellungen im Bereich des Waldes und der landwirtschaftlichen Flächen an einem Strang ziehen. Die sich daraus ergebende Schlagkraft und schnelle Handlungsfähigkeit brauche es sowohl heute als auch morgen. Denn die Herausforderungen für Jagd und Landwirtschaft werden nicht weniger. „Nur die gute Abstimmung und Kooperation zwischen Jagd, Forst- und Landwirtschaft bringt uns bei Themen wie der Afrikanischen Schweinepest, der immer stärkeren Freizeitnutzung von Wald, Wiesen und Almen sowie bei der Etablierung standortgerechter Mischwälder weiter“, ist Langer-Weninger überzeugt.

Abschussplanverordnung: Basis der Zusammenarbeit

Eine wichtige Grundlage der Zusammenarbeit ist auch die Abschussplanverordnung. Im vergangenen Jagdjahr 2021/22 wurde der Abschuss in Oberösterreich trotz mannigfaltiger Hindernisse wie beispielsweise Wolf oder Freizeitnutzer mit Ausnahme des Gamswild (84 Prozent) bei allen Schalenwildarten erfüllt – bei Rehwild zu 104 Prozent und bei Rotwild zu 103 Prozent. „Es freut mich, dass die Jägerschaft ihre Aufgabe wieder punktgenau erfüllt hat. Durch dieses Herstellen einer ökologisch und wirtschaftlich tragbaren Wilddichte verhindern sie Schäden an land- und forstwirtschaftlichen Kulturen und sichern das Aufkommen des Jungwaldes“, so Langer-Weninger.

Afrikanische Schweinepest rückt immer näher

Immer näher Richtung Österreich rücke auch die Afrikanische Schweinepest (ASP). Nach ersten Fällen im Nachbarland Deutschland im Jahr 2020 gab es heuer auch in Italien bereits mehr als 30 positive Fälle bei Wildschweinen. Damit bleibe die Gefahr der Einschleppung dieser Tierseuche weiterhin hoch.
Zusätzlich verschärft werde die Lage aktuell durch die Flüchtlingswelle infolge des Ukraine-Kriegs. Weggeworfene Lebensmittelreste, im Besonderen Produkte vom Schwein bzw. Wildschwein aus von der ASP stark betroffenen Gebieten wie beispielsweise Polen, sind große Risikofaktoren für ein Einschleppen bzw. eine schnellere Verbreitung. „Den Jägern kommt hier eine zentrale
Rolle zu. Sie kennen ihr Revier, sind laufend im Jagdgebiet unterwegs und wissen um die bevorzugten Aufenthaltsorte des Schwarzwildes. Durch Kadaveruntersuchungen von verende­ten Wildschweinen und das Wissen um die notwendigen Präventionsmaßnahmen leisten die Jäger wichtige Arbeit im Kampf gegen die Tierseuchenbekämpfung – und damit wichtige Präventionsarbeit für die heimische Schweinebranche“, betont die Agrarlandesrätin.

Einigkeit bei Konflikten über Freizeitnutzung

Eine gemeinsame Herausforderung der Land- und Forstwirte sowie der Jägerschaft ist die intensive Freizeitnutzung im Wald sowie auf Wiesen, Almen und Seen. Unter den Partnern ist man sich einig, dass Freizeitnutzung und Naturschutz mit einer breiten Akzeptanz und dem gegenseitigen Verständnis für gesetzte Maßnahmen beginnen muss. Gemeinsam wirbt man daher für mehr Verständnis, dass Einschränkungen in der agrarischen und jagdlichen Nutzung wirtschaftliche Nachteile mit sich bringen, die auszugleichen sind. „Ob nun im Wald, auf Wanderwegen entlang von Wiesen und Äckern oder auf der Alm: Respekt, Rücksichtnahme und Sensibilität sollten stets mit im Gepäck sein. So kann die Natur auch weiterhin ihren vielfältigen Nutzen erfüllen – also Lebensraum von Wildtieren, Erholungs- und Freizeitraum für den Menschen und Lebensmittel- und Produktionsgrundlage für die Land- und Forstwirtschaft sein“, betont Langer-Weninger.

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  • Rehbock: Foto: As13Sys - stock.adobe.com
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AUTORThomas Mursch-Edlmayr
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